Labor bestätigt: Auf Helgoland ist die Vogelgrippe ausgebrochen
Auf Helgoland ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Was bereits seit einigen Wochen befürchtet wurde, bestätigte nun das Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald. Bislang sind auf dem Roten Felsen vor allem Basstöpel erkrankt.
Ist es die Vogelgrippe? Dies war seit Anfang Juni die Frage, als man die ersten toten Vögel auf Helgoland fand. Auch auf anderen Inseln werden derzeit auffällig viele tote Seevögel entdeckt. Wir sahen unter der Woche einige am Strand von Norderney. Nun gibt es Gewissheit, was den Roten Felsen betrifft. Die Tiere auf Helgoland starben am H5N1-Virus, gemeinhin Vogelgrippe genannt.
Vogelgrippe auf Helgoland bestätigt
„Wir beobachten das Geschehen vor allem unter den Basstölpeln“, sagt Elmar Ballstaedt, Stationsleiter des Vereins Jordsand auf Helgoland, in einer Pressemitteilung. Der Verein setzt sich zum Schutz der Wildtiere und vor allem Seevögel auf der Insel ein. Weit mehr als 100 Jungtiere starben bislang in den einsehbaren Bereichen. Viele Nester sind nach den Worten Ballstaedts verlassen.
Wie sich die Vogelgrippe ausbreitet? Schwer zu sagen, auch für den Experten. Aktuell betrifft es auf Helgoland „nur“ die Basstölpel. „Totfunde von Brandseeschwalben und Lachmöwen sind nicht Helgoländer Brutvögeln zuzuordnen“, sagt Ballstaedt. Inselbesucher sollen die kranken Tiere unbedingt in Ruhe lassen und auf keinen Fall anfassen. Hunde müssen unbedingt an die Leine. „Auch wenn es schwer fällt, das Leiden und Sterben der Tiere zu sehen, so lässt sich dennoch nichts tun, um die Wildvögel zu retten.“ Eine Verbreitung unter weiteren Vogelarten lasse sich nicht verhindern.
Keine Rettung der Wildtiere möglich
Mitarbeiter des Ordnungsamt der Gemeinde Helgoland stellten Hinweisschilder in der Nähe zur Basstölpel-Kolonie auf. Die verendeten Vögel werden – sofern dies möglich ist – entsorgt. Weil die Brutkolonien der Basstölpel nicht betretbar sind, ist dies in manchen Fällen schwierig. Mitarbeiter des Veterinäramtes informierten die wenigen Geflügelhalter auf Helgolandpersönlich.
Helgoland gehört zu den südlichsten Basstölpelbrutgebieten der Welt. Die Tiere leben dicht nebeneinander, weshalb sie sich schnell mit der Vogelgrippe anstecken können. Die geschützte Art ließ sich erstmals 1991 auf Helgoland nieder.
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