Dahoam – wie das neue Heimatbuch entstand
Während die letzten Korrekturen des Buches gemacht werden, reist Markus Wasmeier in ein Kriegsgebiet. In der Ost-Ukraine an der Grenze zur Krim besucht er eine befreundete Trachtengruppe und eine Hochzeit. Für ihn ist das normal. Auch der gemeinsame Besuch einer Müllhalde auf den Philippinen, auf der unser gemeinsamer Freund Bobby Dekeyser Menschen umsiedelt, ist für ihn kein Problem. Markus Wasmeier geht dahin, wo es, wenn man nicht aufpasst, weh tun kann.
Das war in seiner Laufbahn schon immer so.
Wie das neue Heimatbuch entstand
Wasmeier bewegte sich immer wieder in die Extreme, und Furcht zeigt er dabei wenig. Gleichzeitig ist er so bodenständig wie kaum ein anderer Prominenter und derjenige mit dem vielleicht geringsten „Skandal“-Faktor. Wenn überhaupt von einem „Skandälchen“ die Rede sein kann, dann im Zusammenhang mit, nennen wir es: Streitigkeiten, die es mit einer anderen Skirennläuferin gab. Auf diese Thematik angesprochen, zuckt Wasmeier bloß mit den Schultern. Mei. Uninteressant, er will darüber gar nicht reden. Diese Mischung aus Abenteurer und Familienmensch macht ihn so interessant und beliebt.
Es geht um Heimat und um Werte
Vier Jahre lang haben wir mit Unterbrechungen an „Dahoam“ gearbeitet. Um Heimat geht es in unserem Buch, um Werte, um Familie. Wasmeier ist ein konservativer Mensch, das sagt er über sich selbst, aber einer, der immer wieder um die nächste Ecke schaut. Ein weltoffener Bayer. Engstirnigkeit? Nicht mit ihm. Auf Flüchtlinge angesprochen, verweist er darauf, dass es keine Familie gibt, deren Vorfahren sich nicht irgendwann einmal auf die Suche nach einem besseren Leben gemacht haben.
Oft reiste ich an den Schliersee und genoss es jedes Mal. Etliche Stunden verbrachten wir im Winter in der Stube, im Sommer auf dem Baumhaus oder im wunderbaren „Strandbad“-Restaurant oder im Herbst im altbayrischen Dorf. Es war eine schöne und auch eine vertraute Erfahrung, sein Leben mit der Großfamilie erleben zu dürfen. Den letzten Feinschliff gaben wir dem Manuskript auf der niederländischen Insel Vlieland in der Nordsee. Etwas ganz anderes zu sehen, fernab der Berge, sollte Markus auf andere Gedanken bringen, und das tat es. Bei vielen Tassen Kaffee in einer Strandbar, bei Bitterbollen und Biertjes und bei langen Spaziergängen durch die Dünen bekam „Dahoam“ seine finale Fassung.
Ich habe in diesen Monaten einen Menschen kennengelernt, den ich schon zu kennen glaubte, weil er so präsent war. Ich erinnere mich gut an die Samstagmorgen vor dem Fernseher, wenn Gerd Rubenbauer die Rennen moderierte. „Ah,,, harr… jetzt stand er zu lange auf dem Außenski“. Ich erinnere mich seltsamerweise auch noch genau an die Minuten bei der Abfahrt der Olympischen Spiele von Calgary, als er beim ersten Tor einfädelte. Diese Szene hat sich wie der Fehlstart des Zehnkämpfers Jürgen Hingsen in mein Gedächtnis eingebrannt, was damit zusammenhängen mag, dass solche Sportgroßereignisse früher eine größere Bedeutung hatten.
Den Familienmensch Wasmeier kennenzulernen in diesen Jahren, war eine große Freude. Die private Seite hat Markus Wasmeier viele Jahre unter Verschluss gehalten, obwohl er mit der Öffentlichkeit lebt und leben muss. Einige Episoden erzählt er in diesem Buch zum erste Mal. Für diese Offenheit, für die Gastfreundschaft der ganzen Familie und für sein Vertrauen danke ich ihm.
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