Einach magisch: Kirkjubøur auf den Färöer im Nordatlantik
Es gibt Orte, die man nach einem einzigen Besuch nie mehr vergisst. Orte, die eine eigene Magie besitzen. Kirkjubøur im Südwesten der Insel Streymoy auf den Färöer im Nordatlantik ist ein solcher Ort. Auf unserer Skua-Tour nach Island haben wir ihn besucht.
Die weiße Kirche, die Ólavskirkjan (Olvaskirche) steht direkt am kalten Ozean, neben einem Wikingerhof aus dem 11. Jahrhundert und den Ruinen einer Kathedrale. In einer Landschaft, die so wild und einzigartig ist. Felsen, ein paar Wiesen, auf denen schwarze Schafe stehen. Direkt hinter der Kirche erheben sich drei Berge, in denen Wolken hängen bleiben. Auf dem Friedhof direkt stehen verwitterte Kreuze im Wind. Kirkjubøur ist reine Poesie.
Die Magie der Färöer
Seit 1111 war dieser Ort Sitz des Bistums Färöer, und noch länger leben Menschen hier. Es ist, als würden die alten Steine zu einem sprechen. Geschichten von Wikingern, von Walfängern und schweren Stürme, die immer wieder die Landschaft veränderten. Teile der Bucht wurden im 16ten und 17ten Jahrhundert in Orkanen hinfort getragen. Kirkjubøur heißt übersetzt soviel wie Feld der Kirche, und dies wurde wörtlich zu nehmen. Bis die Reformation auf die Inseln im Nordatlantik kam, residierten hier die Bischöfe.
Knapp 80 Menschen leben heute auf diesem abgelegenen Flecken Erde. Wir haben ihn seinerzeit durch einen Zufall entdeckt, als wir auf der Suche nach einem Ort für Fotos von Kapitän Schwandt durch die Gegend fuhren. Auf dem Nordatlantik hatten wir seine Biographie „Sturmwarnung“ fertiggestellt, weil der alte Seemann hier einen wichtigen Teil seines Lebens verbracht hatte. Der Kapitän der Fähre „Norröna“ entschied, wegen eines schweren Sturms die Weiterfahrt nach Island um einige Stunden zu verschieben und im sicheren Hafen zu bleiben. Wir nutzten diese Zeit für einen Ausflug, und kamen so nach Kirkjubøur. Dieser Ort hat uns sofort verzaubert.
Kirkjubøur wirft einen auf sich selbst zurück
Man sitzt am Ufer, sieht den Wellen zu, die in die Bucht rollen. Die Zeit spielt keine Rolle, Facebook, Trump und der Schwachsinn von AfD bis Brexit, alles ganz weit weg und absurd unwichtig. Es ist ein Ort, der einen auf sich selbst zurück wirft. Auch den Teilnehmern der SKUA-Tour von Ankerherz, die Kirkjubøur besuchten, ging das so. Auf einer Reise mit vielen Höhepunkten fiel auf die Frage, was besonders war, immer wieder dieser Name. Dass Kirkjubøur auf der Anwärterliste zum UNESCO-Weltkulturerbe steht, ist seltsam. Es gehört längst drauf.
Wir freuen uns schon jetzt darauf, wiederzukommen.
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