Eingefroren auf Juist: Wir stellen uns das sehr gemütlich vor
Der Fährverkehr zu mehreren Ostfriesischen Inseln ist aktuell unterbrochen. Nach Juist und Wangerooge geht kein Schiff. Grund sind Eisfang und Niedrigwasser. Eingefroren auf Juist? Das stellen wir uns gemütlich vor…
Die Anreise auf Juist ist auch in den Sommermonaten manchmal ein kleines Abenteuer. Denn die Fahrrinne ist schmal und kurvenreich. Der Kapitän der Frisia-Fähre muss sein Schiff regelrecht durchs Watt zirkeln. Je nach Wind und Tidenverhältnis kann es vorkommen, dass die Fähre festsitzt – und dann kann es schon mal ein paar Stunden dauern, bis die Reise weitergeht.
Eingefroren auf Juist
Aktuell behindern Niedrigwasser und Eisgang den Fährbetrieb. Wir stellen es uns gemütlich vor, in einer Pandemie auf einer Insel in der Nordsee eingefroren zu ein. In unserem Buch „Inselstolz“, in dem 25 Insulaner davon erzählen, wie das Leben auf ihren geliebten Außenposten im Meer ist, erzählt Uta Haars davon. Sie ist die Inselfrisörin von Juist.
Die Geschichte heißt: „Zwischen den Dauerwellen“.
„Ich mag das sehr gerne im Winter, wenn es ganz einsam ist wenn wir Insulaner unter uns sind. Wenn der Wind um die Häuser weht und der Ostwind den Sand über den Strand fegt. Ist der Sturm etwas eingeschlafen, gehe ich am Spülsaum spazieren und schaue, ob etwas Interessantes für mich angetrieben ist. Anschließend mache ich es mir bei einem heißen Ostfriesentee mit Kluntjes gemütlich.
Ich liebe es auch, wenn wir eingeschneit sind und die Fähre wegen des Eisgangs nicht anlegen kann. Ich mag die Einsamkeit und die Stille. Ruhe haben wir immer reichlich auf unserer kleinen Insel, aber im Winter ist es besonders schön. In früheren Zeiten muss es dramatisch gewesen sein, wenn Juist einfror. Heute haben wir alle Tiefkühlschränke voller Pizza und Gemüse, und nur frische Lebensmittel können knapp werden.
Wenn die Fähre nicht fährt, landen trotzdem die Flieger auf Juist. Muss schon viel passieren, dass die mutigen Piloten der FLN nicht abheben. Von mir aus darf es aber Tage geben, an denen gar niemand kommt…“
Und das können wir gut verstehen…
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