Nova Scotia: Trawler meldet Feuer in acht Meter hohen Wellen
Acht Meter hohe Wellen, Sturm und zwei Feuer an Bord: Aktuell gibt es eine Notlage auf einem Trawler vor der Küste von Nova Scotia. Rettungsteams haben einen Teil der Crew von der „Atlantic Destiny“ evakuiert. Update, 4. März – das Schiff ist gesunken.
In der Nacht auf Mittwoch meldete der Kapitän der „Atlantic Destiny“ zwei Feuer an Bord und einen Wassereinbruch. Das Schiff befand sich 220 Kilometer südlich von Yarmouth, Nova Scotia. An Bord befinden sich 32 Seeleute. Gute Nachricht: Es gibt keine Meldungen über Verletzte.
Wie kanadische Medien berichten, sind die Brände inzwischen unter Kontrolle. Der Trawler nimmt aber noch Wasser und treibt ohne Elektrizität in der schweren See. Im Wetterbericht ist von acht Meter hohen Wellen die Rede. Ein Teil der Crew – sechs bis zehn Männer – soll auf dem Havaristen bleiben, um das Wasser zu lenzen. Es ist gelungen, einen Generator ans Laufen zu bekommen, der die Pumpen antreibt.
Acht Meter Welle vor Nova Scotia
Wie der Eigner dem Fernsehsender CBC sagte, handele es sich bei der Crew an Bord um erfahrene Seeleute. „Es ist eine schwierige Situation, aber wir haben großartige Leute, die schon damit klar kommen“, sagte er.
Ein Flugzeug der kanadischen Marine, ein Schiff der kanadischen Fischereiaufsicht und zwei Helikopter der U.S. Coast Guard hatten in der Nacht sofort auf den Notruf reagiert. Mehrere Seeleute wurden bereits mit den Hubschraubern evakuiert und aufs Festland in Nova Scotia geflogen. Ein Trawler wartet in der Nähe, um im Falle einer Verschlimmerung der Lage helfen zu können.
Imagery of the transfer of the final four crew from the FV Atlantic Destiny and the two SAR Techs to the CCGS Cape Roger this morning. At 1036 AST, the FV sunk.
The Cape Roger is now heading towards Shelburne, NS. pic.twitter.com/dAMrSPnwmK— Halifax JRCC CCCOS (@hfxjrcc) March 3, 2021
UPDATE: Der Trawler ist am 3. März um 10:36 Uhr Ortszeit gesunken. Alle Crewmitglieder sind rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden.
Was zu den Bränden und zum Wassereinbruch führte, ist noch unklar. Im März 2017 war die „Atlantic Destiny“ wegen eines Ausfalls der Maschine in die Schlagzeilen geraten. Ein Untersuchungsbericht bemängelte damals eine Kombination verschiedener Probleme, unter anderem bei der Wartung, dem Notfall-Equipment und den Handlungen einer „unerfahrenen“ Crew.
Erinnerung an Kapitän von Staa
Uns erinnert die Geschichte von Fischern, die um ihren Trawler kämpfen, an eine Geschichte von Kapitän von Staa aus unserem Buch „Kapitäne“. Er blieb nach einem großen Brand alleine an Bord, um die Leinenverbindung zu einem Schlepper zu sichern. Tagelang schlief der Cuxhavener von Staa in seinem Überlebensanzug draußen an Deck – und schaffte es. Der Trawler wurde in einen Hafen von Island geschleppt.
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