Neues Seenotrettungsboot in Schleswig getauft

In Schleswig wurde am heutigen Samstag (10. Juli) ein neues Seenotrettungsboot der DGzRS getauft. Der Neubau Herwil Götsch wurde extra für das Revier entwickelt – und ist eine echte Rakete auf dem Wasser…

Die Herwil Götsch wurde auf der finnischen Spezialwerft Arctic Airboats gebaut. Sie ist die vierte Einheit der 8,9-Meter-Klasse der DGzRS. Das aus sehr robustem Polyethylen gebaute Vollkunststoffboot gilt als äußerst wartungsarm. Es verfügt über zwei 200-PS-Außenbordmotoren. Bereits seit Ende März ist es in Schleswig stationiert. Unter der internen Bezeichnung „SRB 82“ fuhr es bereits etwa zehn Einsätze.

„Ich taufe Dich auf den Namen Herwil Götsch und wünsche Dir und Deiner Besatzung allzeit gute Fahrt und stets eine sichere Heimkehr“, so taufte Sabine Schult das neue Seenotrettungsboot. Die Testamentsvollstreckerin handelte damit im Sinne des Namengebers. Herwil Götsch, ein Bauingenieur, hatte die Seenotretter großzügig in seinem Nachlass bedacht. Der vor rund anderthalb Jahren verstorbene Hamburger (Jahrgang 1935) und seine Frau hatten bereits vor Jahrzehnten gemeinsam entschieden, dass eines Tages die Seenotretter den Hauptteil ihres Nachlasses erhalten sollen.

Neubau für die Station Schleswig

Die freiwilligen Seenotretter auf dem Ostsee-Meeresarm Schlei verfügen über eine speziell für ein derartiges Revier entwickelte neue Rettungseinheit. Rund neun Meter lang, 88 Zentimeter Tiefgang und 38 Knoten (ca. 70 km/h) schnell ist das neue Seenotrettungsboot.

Zur traditionellen Taufzeremonie der Herwil Götsch waren auch die freiwilligen Seenotretter der Nachbarstationen Maasholm, Damp und Schilksee gekommen. Schleswig am Ende des Ostsee-Meeresarms Schlei gehört zu den jüngsten Stationen der Seenotretter. Die vor 156 Jahren gegründete DGzRS richtete sie 1994 ein. Rund 20 freiwillige Seenotretter um Vormann Frank Tapper engagieren sich dort ehrenamtlich.

Anspruchsvolles Seegebiet

Die Seenotretter sichern ein Revier, in dem sich Lage und Tiefe der Fahrwasser ständig verändern. Dies liegt am Einfluss einer stärkeren Wind- und Strömungstide und damit verbundener Sandverlagerungen. Auch aus diesem Grund ist die Schlei für die Schifffahrt anspruchsvoll. Das Seegebiet ist viel befahren und vor allem von Ausflugs- und Fährverkehr sowie Freizeitschifffahrt geprägt.

Für diese anspruchsvollen Aufgaben haben die Seenotretter nun ein neues Boot. Wir von Ankerherz wünschen allseits gute Fahrt und danken den Freiwilligen für ihren Einsatz.

 

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