Grömitz: Sechsköpfige Familie auf der Ostsee aus Seenot gerettet

Das war knapp. Seenotretter haben am Sonntagabend eine sechsköpfige Familie auf der Ostsee aus akuter Seenot gerettet. Ihr Motorboot drohte fünf Seemeilen nordöstlich von Grömitz zu sinken. An Bord befanden sich auch zwei Kleinkinder.

Gegen 18 Uhr meldete sich der Skipper eines rund acht Meter langen Motorbootes bei der Seenotleitung Bremen der DGzRS. Er berichtete, dass sich die Badeplattform am Heck des Bootes bereits unter Wasser befand. Das Boot sinke langsam. Drei weitere Erwachsene, zwei kleine Kinder (1 und 3 Jahre alt) und er selbst retteten sich aufs Vorschiff.

Familie aus Seenot gerettet

Die Wachleiter alarmierten den in Grömitz stationierten Seenotrettungskreuzer SK 41*. Der Seenotrettungskreuzer und sein Tochterboot sind neu. Bis zur Taufe tragen sie keine Namen, sondern nur die internen Bezeichnungen „SK 41“ und „TB 45“. Die Seenotretter hatten gerade in einem anderen Einsatz zu tun. Zwei Seemeilen vom Havaristen entfernt leisteten sie technische Hilfe für eine Segelyacht.

Wegen der Dringlichkeit brachen sie diesen Einsatz ab. Mit Höchstgeschwindigkeit fuhren sie zum sinkenden Motorboot. Eine Viertelstunde nach der Alarmierung trafen SK 41 und TB 45 beim Havaristen ein. Der Seenotrettungskreuzer ging am Motorboot längsseits und übernahm die Schiffbrüchigen. Sie waren unverletzt. Welchen Schreck sie bekamen, kann ermessen, wer mit kleinen Kindern jemals in einer vergleichbaren Notlage war.

Seenotretter schleppen nach Grömitz

Durch das eindringende Wasser war der Strom auf dem Motorboot ausgefallen. Eine hydraulisch gesteuerte Klappe zum Motorraum ließ sich daher nur teilweise öffnen. Was den Einsatz für die Seenotretter erschwerte, denn sie konnten nur eine kleine Lenzpumpe einsetzen. Es gelang ihnen aber, den Wassereinbruch einzudämmen.

Mit langsamer Fahrt schleppte SK 41 das Motorboot in den Hafen von Grömitz. Die örtliche Feuerwehr half beim Lenzen des Wassers von Bord. Auch der Crew der anderen Segelyacht mit Problemen wurde in der Zwischenzeit geholfen: Freiwillige Retter der Station Neustadt i.H. übernahmen den Einsatz und schleppten die Yacht nach Grömitz.

 

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