Tunesien verhaftet Crew eines gesunkenen Frachters

Ein Richter in Tunesien hat sieben Crewmitglieder eines untergegangen Frachters festnehmen lassen. Ihr Schiff war vor kurzem vor der Küste im Sturm gesunken. Die gaben die Behörden nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters bekannt. Wurde das Schiff etwa absichtlich versenkt?

Das 58 Meter lange Schiff namens Xelo befand sich auf dem Weg von Äquatorialguinea nach Malta, als es bei schwerem Wetter wenige Seemeilen vor der Küste von Tunesien unterging. (HIER geht es zur Meldung im Ankerherz Blog). Der tunesischen Marine gelang es, die sieben Besatzungsmitglieder zu retten. Vier Türken, zwei Aserbaidschanern und ein Crewmitglied aus Georgien. An Bord befanden sich angeblich bis zu 750 Tonnen Öl.

Frachter vor Tunesien absichtlich versenkt?

Als ein Team von Spezialisten aus Tunesien und Italien auf den Grund des Mittelmeers tauchte, um die Gefahr einer drohenden Umweltkatastrophe zu untersuchen, machte es eine überraschende Entdeckung. Die Tanks waren nicht mit Diesel, sondern mit Seewasser gefüllt. Das erschien so seltsam, dass der Untersuchungsrichter einen Haftbefehl für die Crew erließ. Nicht die einzige Ungereimtheit. Zudem soll – so behauptet die Besatzung – angeblich die Dokumention über die Route abhanden gekommen sein. Auch gab es in anderen Bereichen Widersprüche, heißt es seitens den Behörden. Details wurden noch nicht bekannt.

 

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Die Ermittler wollen der Ursache des Untergang nun auf den Grund gehen. War das schwere Wetter Ursache des Untergangs der Xelo? Oder steckt ein versuchter Versicherungsbetrug dahinter? Auch wollen die Behörden anscheinend den Verdacht eines Ölschmuggels ausschließen.

Überraschende Wende

Für manche Reedereien war es einst eine recht beliebte Praxis, Schiffe absichtlich zu versenken, um die Versicherungssumme zu kassieren. In einem unserer Bücher von alten Kapitänen berichtet ein Seemann von einer Rettungsaktion für die Besatzung eines griechischen Frachters, dessen Havarie ihm im Rückblick dubios erschien. Doch im Zeitalter von AIS-Daten, exakten Wettermodellen und der Möglichkeit, die Routen der Handelsschiffe genau zu verfolgen, erscheint dies eher töricht. Vor allem in Gewässern nahe der Europäischen Union.

Dieser Untergang vor Tunesien nimmt jedenfalls eine überraschende Wende. Wir sind gespannt, was die Ermittlungen ergeben…

 

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