Bitte: Warum Möwen füttern überhaupt keine gute Idee ist
Möwen gehören zur Küste wie Ebbe und Flut. Doch in einigen Häfen entwickeln sie sich zu regelrechten Plagegeistern. Weil sie von Menschen dazu gemacht werden. Lest hier im Ankerherz Blog, warum Möwen füttern einfach keine gute Idee ist – und warum man es einfach lassen sollte.
Unsere kleine Tochter saß auf einer Mauer der Strandpromenade von Norderney. Die Sonne schien, ein wunderbarer Tag an der Nordsee. Plötzlich ein Schrei: Eine Möwe war im Tiefflug auf die Kleine heruntergestürzt und hatte ein Brötchen aus der Hand gepickt. Und dabei auch ihre Hand erwischt. Zurück blieb eine blutende Wunde – und neben den Tränen ein gehöriger Schrecken.
Möwen füttern hat miese Folgen
Solche Szenen haben wir in den letzten Jahren immer wieder am Meer erlebt. Möwen, die angreifen, sobald sie etwas Pickbares entdecken. An einem Fischimbiss in Cuxhaven terrorisierte eine Möwe regelrecht alle, die mit einem Fischbrötchen in der Hand an der Hafenkante standen. „Es ist unmöglich“, beschwerte sich auch die Imbissbetreiberin. Sie hatte große Schilder aufgehängt mit der Bitte, Möwen füttern zu unterlassen. „Leider hält sich nicht jeder daran“, sagte die Frau.
Fast ein Dutzend Möwenarten gibt es bei uns an der Nordsee und Ostsee. Von der Dreizehenmöwe über die Sturmmöwe zur Lachmöwe (die man sehr einfach erkennt). Eines haben sie gemeinsam: Sie kommen gut allein klar und können sich von dem ernähren, was das Meer ihnen bietet. Hier nun kommt der Mensch ins Spiel. Touristen (ja, es sind hauptsächlich Touristen), die für einen Schnappschuss füttern, gewöhnen die Tiere an diese Art der unnatürlichen Nahrungsquelle.
Tiere werden angriffslustig
Was die Vögel in der Folge räuberisch und angriffslustig macht. In einem Café in der Normandie haben wir beobachtet, wie eine Möwe von Tisch zu Tisch spazierte, um die Gäste anzubetteln. Auch hier war der Wirt extrem genervt, weil entsprechende Hinweisschilder immer wieder ignoriert werden.
Für die Tiere selbst kann es auch unangenehm werden. Falsches Futter (etwa Weißbrot) macht sie krank, quillt im Magen auf oder hat viel zu wenig Nährwert.
Kein generelles Verbot
Möwen füttern ist an Deutschlands Küsten nicht generell verboten. Es gibt keine einheitliche Regelung. Allerdings haben einige lokale Inselverwaltungen oder Städte längst reagiert. In Warnemünde zum Beispiel ist es ebenso verboten wie auf der gesamten Insel Sylt. Wer in Bremerhaven beim Möwen füttern erwischt wird, zahlt ein Bußgeld. Die Höhe der Strafen schwankt von Region zu Region. Von 20 Euro Bußgeld bei einmaligem Vergehen bis zu mehreren tausend Euro Strafe bei notorischen „Serien-Fütterern“ ist alles drin.
Aber dazu muss es doch erst gar nicht kommen. Also: Wenn Ihr im Norden seid, füttert die Möwen nicht. Nicht für ein Foto, nicht aus Spaß, einfach gar nicht. Sagt es auch Euren Kindern. Danke.
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