Schwerer Schaden: Große Frachter kollidieren auf Kanal in den USA

Zwei große Frachter sind auf dem Sabine Pass Channel an der Grenze zwischen Texas und Louisiana kollidiert. Wie schwer der Schaden ist, zeigen Bilder der U.S. Coast Guard. Eigentlich ist es ein kleines Wunder, dass nicht mehr passierte. Verletzt wurde niemand.

Notruf in der Mitte der Nacht. Der niederländische Frachter Damgracht war auf dem Weg vom Golf von Mexiko in Richtung des Hafens von Beaumont, als ein Alarm im Maschinenraum losging. Der Crew blieb nichts anderes übrig, als die Maschine herunterzufahren. Das 156 Meter lange Schiff verlor sofort auch die Fähigkeit, zu manövrieren. Es transportiert auf dieser Reise Zement.

Maschine fällt aus

Die Damgracht kollidierte wenig später mit dem 180 Meter langen Bulkcarrier AP Revelin.  Dabei wurde die Damgracht leicht am Bug beschädigt, die AP Revelin massiv am Heck. Fotos der US Coast Guard zeigen, dass ein Teil des Heckbereichs regelrecht abgerissen wurde. Zum Glück für Schiff und Besatzung oberhalb der Wasserlinie. Beide Schiff nahmen zunächst auch Wasser. Dieses konnte aber mit Hilfe der Pumpen gelenzt werden.

Die AP Revelin befand sich auf dem Weg nach England, mit Holzspänen an Bord. Beide Frachter ankerten zunächst, bis die Schäden untersucht waren. Niemand wurde verletzt. Auch gibt es keine Berichte über eine Umweltverschmutzung. Ermittler der Küstenwache sind dabei, die Ursache der Havarie genau zu untersuchen. Bevor die AP Revelin wieder auf See gehen kann, muss sie in eine Werft.

Beinahe-Katastrophe auf Frachter

Der Vorfall erinnert an eine Geschichte, die uns der norddeutsche Seemann Peter Rössler für unser Buch ich Kapitäne erzählte. Ausgerechnet unter der Verrazano Brücke vor New York City fielen auf seinem Frachter sämtliche Systeme aus. Dank einer geistesgegenwärtigen Reaktion gelang es ihm, eine Kollision mit einem entgegenkommenden Gastanker (!) zu vermeiden.

Eine Kollision auf engem Raum nach Ausfall der Maschine oder des Ruders ist exakt das Szenario, vor dem die Verantwortlichen im Hamburger Hafen große Sorgen haben. Nicht auszudenken, so etwas würde auf der Elbe passieren…

 

 

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