Lebensgefahr vor Norderney: Seenotretter retten Segler aus Brandung
Seenotretter der Station Norderney haben zwei Segler aus akuter Lebensgefahr gerettet. Ihr Segelboot war nach Grundberührung zwischen den Inseln Juist und Norderney gekentert.
Die Station Norderney hatte kurz nach 18 Uhr ein „Mayday“ empfangen, also einen Notruf, der auf unmittelbare Lebensgefahr hinweist. Die Crew des Seenotrettungskreuzers „Hans Hackmack“, der sich wegen einer Versorgungsfahrt in Norddeich befand, legte sofort ab.
In der Seenotküstenfunkstelle Bremen Rescue Radio hatte man den Notruf ebenfalls gehört. Sie nahm Kontakt mit den Schiffbrüchigen auf. Mit ihrem Segelboot waren der Mann und die Frau aus den Niederlanden südlich vom Schluchter-Fahrwasser – in dem derzeit eine Fahrwassertonne fehlt – auf eine Sandbank aufgelaufen. Ihr Boot wurde nun von der Brandung überspült.
Solidarität auf See
Ein in der Nähe befindlicher Fischkutter sowie zwei Frisia-Fähren boten sofort ihre Hilfe an. Aufgrund des Tiefgangs der Schiffe hatten die Crews aber keine Chance, zur gestrandeten Yacht zu gelangen und die Schiffbrüchigen zu retten. Die Lage verschlechterte sich derweil weiter: Die Segler ließen ihre Rettungsinsel zu Wasser, die sich im Seegang jedoch sofort losriss und abtrieb.
Inzwischen hatte die Besatzung des Seenotrettungskreuzers den Havaristen im Seegatt entdeckt. Von der Rettungsleitstelle See wurden die beiden Niederländer an Bord aufgefordert, so lange wie irgend möglich auf ihrem gestrandeten Schiff zu bleiben. Dieses hatte sich bereits ganz auf die Seite gelegt.
Lebensgefahr vor Norderney
Von der Hans Hackmack aus beobachteten die Seenotretter, wie die Schiffbrüchigen ins Wasser gingen. Trotz der starken Strömung konnten sich die beiden in der Nähe des Wracks im Wasser halten, bis das Tochterboot Emmi des Seenotrettungskreuzers bei ihnen eintraf. Das Tochterboot selbst musste in der Brandung auf der Sandbank schwere Grundberührungen aushalten. Es gelang den Seenotrettern, die Schiffbrüchigen durch die Bergungspforte ins Tochterboot zu ziehen. Gerettet!
An Bord des Seenotrettungskreuzers versorgte man die Schiffbrüchigen mit trockener Kleidung und warmen Getränken. Beide standen unter Schock. Die Seenotretter alarmierten deshalb zur Sicherheit den Rettungsdienst an Land. Im Hafen von Norderney wartete bereits ein Rettungswagen auf die Niederländer.
Mit steigendem Wasser trieb das Wrack wieder auf. Bremen Rescue Radio sendete über Nacht Sicherheitsmeldungen an die Schiffe im Revier. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
Wir haben dem Mut der Männer und Frauen in den Roten Overalls ein Denkmal gesetzt. Sieben Jahre lang haben wir an MAYDAY gearbeitet – in enger Kooperation mit den Seenotrettern. Wer wissen will, was sie antreibt und was sie bei ihren dramatischsten Einsätzen erlebten, braucht dieses Buch! Holt es Euch!
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