Marine Hitzewelle in der Nordsee beunruhigt Wissenschaftler

Eine marine Hitzewelle in der Nordsee beunruhigt Wissenschaftler. Teile der Nordsee sind bis zu fünf Grad wärmer als normal in dieser Jahreszeit. Was nicht nur Ökosysteme und Meeresorganismen gefährdet – sondern auch für Küstenbewohner ernste Folgen haben kann…

Es sind Temperaturen, die an Großbritanniens Ostküste noch nie gemessen wurden. Stellenweise ist die Nordsee 20 Grad warm – und damit fünf Grad wärmer, als es für diese Jahreszeit normal ist. Die Nationale Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten (NOAA), spricht von einer extremen „marinen Hitzewelle“. Ihre Messungen der letzten Jahrzehnte sind auch die Grundlage, warum Forscher derzeit so besorgt sind.

Forscher sind beunruhigt

Worin liegt die Ursache? Es gibt nicht eine, sondern es sind nach Angaben der Experten mehrere Faktoren, die zusammenspielen. Zum einen ist die Nordsee die „Verlängerung“ des Nordatlantiks, aus dem sehr warme Temperaturen gemeldet werden. Zum anderen erlebt Großbritannien den wärmsten Juni seit 1976, mit Temperaturen, die bis zu 10 Grad (!) über dem langjährigen Mittel liegen. Die Klimakrise macht sich bemerkbar – und auch das Klimaphänomen El Nino spielt eine wichtige Rolle. 

Derart hohe Temperaturen haben oft verheerende Auswirkungen auf das Leben im Meer. Organismen im Meer reagieren empfindlich auf Temperaturschwankungen – und es dauert länger, bis diese wieder abnehmen. Weil sich Wasser langsamer abkühlt als Luft. Fische sterben durch einen Mangel an Sauerstoff im Wasser, ausgelöst durch Algenblüte. Vögel und Robben finden dann nicht mehr genug Nahrung (wie aktuell bei einem großen Vogelsterben an der Pazifikküste Mexikos zu beobachten).

Marine Hitzewelle hat mehrere Ursachen

Doch auch für Menschen an den Küsten hat eine marine Hitzewelle ernste Folgen. Hohe Wassertemperaturen begünstigen die Verbreitung von Vibrio-Bakterien, die bei Badenden mit schwachem Immunsystem schwere Infektionen auslösen können. Auch sorgen sie dafür, dass mehr Wasser verdampft – und Sturmsysteme mehr Energie erhalten. Forscher gehen daher von heftigen Stürmen in den nächsten Monaten aus.

 

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