Autofrachter Galaxy Leader im Roten Meer mit Helikopter geentert
Der Autofrachter „Galaxy Leader“ wurde im Roten Meer von Huthi-Rebellen aus einem Helikopter geentert. Dies zeigt ein Video, dass die politisch-militärische Bewegung nun auf der Plattform X verbreitet. An Bord des Schiffes sind 25 Seeleute, die gekidnappt wurden. Wie es ihnen geht, ist nicht bekannt.
Ein Hubschrauber nähert sich dem Autofrachter „Galaxy Leader“, geht in den Sinkflug und setzt an Deck auf. Dann stürmt eine schwer bewaffnete paramilitärische Einheit das Deck. Mit Sturmgewehren im Anschlag entert das Kommando die Brücke und überrascht die Crew, die auf den Aufnahmen entsprechend verängstigt wirkt.
Autofrachter von Helikopter aus gekapert
So beginnt ein Propaganda-Video, das Huthi-Rebellen nun auf der Plattform X veröffentlichen. Es hat die Ästhetik eines seltsamen Videospiels, klärt aber zumindest eine Frage, die sich viele Experten stellten: Wie war es möglich, den 189 Meter langen Frachter mit den hohen Aufbauten zu kapern?
Das Video zeigt auch, wo Kriegsführung im Jahre 2023 angekommen ist. Kommandos nehmen Filmer mit Go-Pros mit, um ihre Aktionen zu dokumentieren. Fehlt nur noch, dass sie ein paar passende Beats drunter legen.
Yemen's Houthis show its hijacking of an Israeli-linked shipping vessel in the Red Sea yesterday. pic.twitter.com/FfIm8QRNT2
— Emanuel (Mannie) Fabian (@manniefabian) November 20, 2023
Wie die Eigentümer des Schiffes, die auf der Isle of Man registrierte Firma „Galaxy Maritime Ltd.“ mitteilt, liegt das Schiff inzwischen vor dem Hafen von Hudaida im Jemen. Die Kommunikation zum Schiff ist abgebrochen. Was mit den 25 Seeleuten geschehen ist – Ukrainer, Bulgaren, Philippiner und Mexikaner – ist derzeit nicht bekannt.
Der Autofrachter „Galaxy Leader“ war auf dem Weg von der Türkei nach Indien, als er überfallen wurde. Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, hatten am Wochenende angekündigt, nach den israelischen Angriffen auf den Gaza-Streifen israelische Schiffe ins Visier nehmen zu wollen. Wo allerdings die Verbindung zu Israel sein soll, erschließt sich nicht. Die israelische Regierung hat dementiert, irgendetwas mit diesem Schiff zu tun zu haben – und ein israelischer Staatsbürger ist auch nicht an Bord. Angeblich soll ein Miteigentümer der Autofrachters Israeli sein…
Wo ist die Verbindung zu Israel?
Gechartert ist das Schiff von der japanischen Firma Nippon Yūsen (NYK Line). Japan hat angekündigt, sich für die Freilassung der Seeleute einzusetzen. Man dränge den Iran, den Oman und andere Länder in der Region, sich für die baldige Freilassung der Crew einzusetzen.
Hoffen wir, dass diese unschuldigen Männer nach diesem kriminellen, verachtenswerten Akt der Piraterie unbeschadet nach Hause kommen…
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