Angst vor der AfD? Wir können was dagegen tun!

Angst vor der AfD? Das lesen wir immer wieder. Doch ist das richtig – uns was können wir dagegen unternehmen? Ein paar beruhigend unberuhigende Gedanken von Ankerherz Verlagsleiter Stefan Kruecken. Denn eigentlich können wir uns Angst vor der AfD nicht leisten.

Ich bekomme nun wieder zahlreiche Mails und Nachrichten von Leuten, die meinen „Mut“ loben, wie gestern Kolumnen* gegen die AfD zu publizieren. Darin ging es um den wirklich ekelhaften „Masterplan“, Millionen Menschen mit Migrationshintergrund oder missliebigen Meinungen nach Nordafrika abzuschieben (zum Beitrag HIER entlang). Dem Recherche-Zentrum Correctiv war es gelungen, den Geheimplan gegen Deutschland zu enthüllen.

Leser schrieben mir, sie würden sich nicht mehr äußern wollen, aus „Angst“ vor den Folgen. Ich staune. Wenn es so weit ist, hat die AfD wirklich schon viel erreicht. Denn gefährlicher als die AfD selbst ist dieses Gefühl in der Bevölkerung. Welche „Folgen“ eigentlich? Und wieso Angst vor der AfD?

Schauen wir uns doch die AfD an – wer sind die denn?

Figuren, die anderswo krachend scheiterten und die teilweise vorbestraft sind. Die mit ihren Biographien im offenen Widerspruch zu dem leben, was die Partei will. Der ideologische Chef ist jemand, der so gerne wie Joseph Goebbels klingen möchte, aber immer auch ein wenig zurückgeblieben wirkt und nicht besonders klug.

Sie sind aber eben auch eine völkische Bewegung, vor der der Chef des Inlandsgeheimdienstes eindringlich warnt, weil sie völkische Strukturen aufbaut und vernetzt und unsere liberale Demokratie von innen angreift. Die „schweigende Mitte“ müsse nun „endlich wach werden und die Gefahren des Rechtsextremismus“ wahrnehmen, appelliert Thomas Haldewang, Präsident des Verfassungsschutzes (HIER nachzulesen).

 

 

Wie ist es möglich, dass jemand aus Protest mit der AfD sympathisiert?

Diese Leute haben nicht eine Antwort auf irgendeine wichtige Frage unserer Zeit. Wer ihr Grundsatzprogramm liest, möchte abwechselnd verzweifeln oder lachen. Wenn diese wirren, wissenschaftsfeindlichen Ideen umgesetzt werden, sind unser Wohlstand und innere wie äußere Sicherheit in Gefahr.

EU-Austritt als Exportland? NATO-Austritt in einer Phase, in der Putin die Demokratien des Westens bedroht? Den Mensch gemachten Klimawandel gibt es nicht und Sozialleistungen sind quasi überflüssig. Das alles ist, als zünde man aus Protest das eigene Haus an, weil man sich über ein schiefes Regal in der Abstellkammer ärgert.

In Wahrheit sind viele AfD-Politiker schlecht angezogene Kretins mit miesen Manieren, die in einer Welt ohne tiefgreifende Umwälzungen belächelt und am Wahlabend unter „sonstiges“ abgebucht würden. Genau die Art Leute, für die sich die Architekten unserer Verfassung die 5%-Hürde ausgedacht haben.

Keine Antworten. Völkische Parolen

Was sie aber gut können: Ängste schüren und zu instrumentalisieren. Die Sozialen Medien missbrauchen, mit ihren schwachsinnigen Kacheln und in ihrem völkischen Dummfug. Je komplexer die Probleme, desto einfacher sind die Antworten für Enrico aus Pirna und Ursula aus Villingen-Schwenningen.  Hauptsache Deutsch, irgendwie deutsch als Lösung. Viel Glück mit diesem Konzept.

Gerissen befeuern AfD-Politiker diese seltsame, irgendwie pubertäre Lust am „Kaputtmachen“, die momentan in Deutschland zu spüren ist – wie die SPIEGEL-Kolumnisten Sabine Rennefanz so treffend formuliert. Wo immer diese Form der Wohlstandsverwahrlosung bei einigen auch her kommt. Der AfD passt es ins Konzept. Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD – das sagte diese „Partei“ selbst (HIER nachzulesen).

Das Gefühl der Angst vor der AfD muss abgelöst werden von anderen Emotionen. Verachtung und kalter Wut. Bundeskanzler Olaf Scholz ruft auf zu „Maß und Mitte“ – das trifft es ziemlich gut. Maß und Mitte, auch wenn das nicht sexy klingt. Macht Vernunft Great again.

Danke!

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