Ankerherz Fotoblog: Ein Hamborger Veermaster kommt heim

Ein Hamborger Veermaster kehrt heim! Die Rückkehr der Peking nach Hamburg ist das maritime Großereignis, auf das sich die Stadt und der gesamte Norden freut. Seit Jahren dokumentiert der Fotograf Jan Sieg die Geschichte der Peking. Wir zeigen im Ankerherz Fotoblog seine schönsten Bilder – versehen mit persönlichen Anmerkungen des Fotografen. Viel Spaß!

 

12. Juli 2017. Ankunft auf der Werft „Caddell Dry Dock“ in Staten Island, New York. Hier wurde die PEKING in den letzten 12 Monaten für den Rücktransport nach Deutschland vorbereitet. Unter anderem wurden Teile des Riggs und alle Rahen demontiert. Auf der Rückseite der Viermastbark steht der Schriftzug PEKING mit dem Heimathafen Hamburg.

Ein Blick unter Deck. Tief unten im Schiff wurde früher der Salpeter gelagert, der von Südamerika nach Deutschland gebracht wurde. Nach ihrer aktiven Zeit als Frachtsegelschiff wurde die Bark nach England gebracht und diente fortan unter dem Namen „ARETHUSA“ als Internatsschiff. Dafür wurden extra die im Bild zu sehenden Bullaugen eingebaut. Im Rahmen der Sanierung wurde diese in den letzten drei Jahren wieder entfernt, da man den Zustand des Schiffes um 1930 repräsentieren will.

Die PEKING am Tag des „Einschwimmens“ in das Dockschiff auf der Upper Bay.
Mehrere ,ebenfalls historische Schlepper bugsierten die PEKING von ihrem Liegeplatz hinaus aufs Wasser.

Mit großer Sorgfalt und Präzision wurde die 1911 gebaute Bark rückwärts in das Dockschiffmanövriert. Links im Hintergrund kann die Wolkenkratzer von Manhattan sehen. Das Wetter war an diesem Tag irgendwie typisch Norddeutsch.

Nach dem die PEKING sicher im Laderaum verstaut war, versammelte sich die komplette Crew des Dockschiffes sowie alle Verantwortlichen aus Hamburg zu einem Gruppenfoto der besonderen Art. Für ist dieses Foto eines meiner Lieblingsmomente diese unglaublich schönen Reise.

Am Unterwasserschiff sammelten sich in den vergangenen Jahren Abermillionen Muscheln, welche vor der Heimkehr nach Deutschland entfernt werden mussten. Dieser Reinigungsvorgang war wirklich sehr beeindruckend, aber die Muscheln haben gestunken wie die Pest.

Die Atlantiküberquerung dauert 11 Tage und unterwegs gab es nur die unendlich schöne Weite des Ozeans. Von tollen Sonnenauf- und Untergängen bis hin zu Sturm mit großem Wellengang war wettertechnisch alles dabei. Ich habe noch nie soviel Ruhe und Freiheit verspürt wie in diesen 11 Tagen an Bord.

Auf den Millimeter genau lag die PEKING an der dafür vorgesehenen Position. Dieser Prozess, ein Schiff in ein Schiff zu bringen, wurde über Monate hinweg geplant.

 

Das Steuerrad auf dem dem Oberdeck. Im Hintergrund sieht man das Kartenhaus, von wo aus der Kapitän des Schiffes seine Befehle gegeben hat. Der Boden an Deck wurde komplett neu verlegt.

Was für ein toller Anblick. Die PEKING liegt an der Ausrüstungspier der Peters-Werft. Alle Masten, Rahen und das Rigg ist nahezu vollständig montiert. Die Takler sind die wahren Helden dieser Sanierung und haben grandiose Arbeit geleistet.

Kartenhaus und Skylight sind originale Überbleibsel aus früheren Zeiten und wurde neu aufgearbeitet.

Blick nach oben. Zu sehen sind drei der vier Masten mit zahlreichen Rahen.

 

Die PEKING an einem der letzen Abende in Wewelsfleth, bevor es am 7. September endlich in ihren Heimathafen nach Hamburg geht. Die ganze Stadt freut sich wahnsinnig auf dieses wunderschöne Schiff!

Zum Fotografen: Jan Sieg, Jahrgang 1982, ist freiberuflicher Fotograf in Hamburg und hat die PEKING auf ihrer letzten großen Reise von New York nach Deutschland begleitet. Aus Faszination und Liebe zum Schiff ist er nach der Ankunft den „Freunden der Viermastbark PEKING“ beigetreten. Rund 30 seiner besonderen Motive wurden im Sommer 2018 im Maritimen Museum in Hamburg ausgestellt.

Jan Sieg arbeitet für verschiedene Unternehmen und Auftraggeber aus der maritimen Wirtschaft sowie für Verkehrs- und Bauunternehmen. Weitere Informationen und Bilder von seiner Reise findet Ihr auf seiner Website. Zu seiner Facebook-Seite geht es hier entlang.

Wir bedanken uns bei Jan Sieg für diese Eindrücke! Das Copyright liegt natürlich beim Fotografen. Wer Bilder „klaut“, macht sich rechtlich strafbar.

0 comments