Ankerherz History: Erinnerung an Schottlands Helden von Arbroath

Erinnerung an die Helden von Arbroath. 70 Jahre nach der Katastrophe erinnern die Einwohner der schottischen Hafenstadt an sechs Seenotretter, die für andere ihr Leben ließen. Auch wir finden es wichtig, den Mut dieser Männer niemals zu vergessen

Arbroath, Schottland, am 27. Oktober 1953, es ist kurz nach Mitternacht. Ein schwerer Sturm zieht über die Ostküste, als ein Notruf eingeht. Ein Schiff ist angeblich vor dem Hafen der Kleinstadt gesunken. Notsignale sind in der Dunkelheit der Nacht gesehen worden. Wie sich später herausstellen soll, handelt es sich um den Sandbagger Islandmagee aus Dundee.

Die Seenotretter der Stationen Anstruth und Arbroath werden alarmiert. Sie suchen im Orkan und bei extremen Seegang nach Überlebenden und halten dabei Funkkontakt. Sie finden niemanden. Das RNLI Rettungsboot aus Anstruth bricht die Suche daher ab und kehrt in den sicheren Hafen zurück.

Aus dem Archiv der RNLI: das gekenterte Boot der Retter vor Arbroath.

 

Auch das Rettungsboot aus Arbroath soll heimkehren. Der Orkan aus Südosten aber hat eine solche Brandung aufgebaut, dass der Vormann zögert. Vor dem Hafen gibt es eine berüchtigte Felsformation, an der sich eine gemeine See aufbaut. Er will abwarten, bis das Tageslicht zurück ist. Aus dem Hafen kommt über Funk der Vorschlag, doch lieber Anstruth etwas weiter im Süden anzulaufen. Der Brandungsgürtel erscheint zu gefährlich.

Drama vor Arbroath

Gegen fünf Uhr gibt der Vormann durch, dass er versuchen will, in den Hafen einzulaufen. Seine Männer sind erschöpft. An der Pier von Arbroath versammeln sich besorgte Menschen, um die Einfahrt der Retter zu beobachten.

 

Plötzlich, um 5.47 Uhr verschwinden die Lichter des Rettungsboots in der Dunkelheit. Eine riesige und sehr steile Quersee hat das Boot an Backbordseite getroffen. Es kentert. Hilferufe sind zu hören. Mit dem Raketen-Apparat schießt man von der Hafenmauer Seile in die Dunkelheit, in der Hoffnung auf ein Wunder.

Und tatsächlich: Ein Wunder geschieht. Der zweite Steuermann, er heißt Archibald Smith, packt ein Seil. Er hält sein Leben fest und wird an Land gezogen. Sechs andere Seenotretter sterben an diesem kalten Morgen vor Arbroath.

Der Überlebende meldet sich zum Dienst

Die Katastrophe hatte große Auswirkungen auf das Leben der Stadt. Väter, Söhne, Ehemänner und Freunde kommen bei der Tragödie ums Leben. Unbeirrt von den dramatischen Ereignissen melden sich wenig später Freiwillige, um ein neues Rettungsboot zu bemannen.

Auch der einzige Überlebende, Archibald Smith, erklärt sich diensttauglich. Er kehrt an Bord des Rettungsboots zur See zurück. Dieser selbstlose Einsatz ist eine würdige Hommage an diejenigen, die ihr Leben verloren haben.

An diesem Wochenende werden freiwillige Retter der RNLI Station und die Einwohner von Arbroath den Helden von einst gedenken. Mit einer Kranzniederlegung und einem Gottesdienst. Ihre Geschichte soll unsterblich bleiben.

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