„Beeindruckende Solidarität“ – Fischer suchen Vermissten
Die Suche nach einem vermissten Fischer in der Nordsee vor Borkum ist am Sonntagabend mit Einbruch der Dunkelheit eingestellt worden. Wie die Seenotretter mitteilen, werde sie erst dann wieder aufgenommen, wenn neue Erkenntnisse vorliegen. Vor der Insel sind eine Menge Kutter unterwegs, um den vermissten Kameraden zu bergen. Hoffnung, ihn lebend zu finden, gibt es keine mehr.
Der Fischer war am Sonntagmorgen vor Borkum über Bord gegangen. Eine große Suchaktion startete, an der mehrere Einheiten der Seenotretter aus Deutschland und den Niederlanden, SAR-Hubschrauber und ein Flugzeug beteiligt waren. Das Suchgebiet wurde im Laufe des Tages noch einmal erweitert, bis zur Vogelinsel Memmert. Grundlage waren neue Strömungsberechnungen.
Koordiniert wurde die große Suche auf See von der Crew des Seenotrettungskreuzers Hamburg. Zahlreiche Fischer aus den Küstenorten Ostfrieslands beteiligten sich daran. Viele liefen extra aus. Ein Sprecher der Seenotretter nannte es im Interview mit Radio Ankerherz „ein beeindruckendes Zeichen der Solidarität.“ Insgesamt waren knapp 20 Schiffe an der Rettungsaktion beteiligt.
Die Suche wurde am Sonntagabend mit hereinbrechender Dunkelheit abgebrochen. Aktuell beträgt die Wassertemperatur der Nordsee lediglich 14 Grad.
Am Montagvormittag sind viele Kutter mit heruntergelassenen Netzen auf der Nordsee vor Borkum unterwegs, um den Kameraden zu bergen. Hoffnung, ihn lebend zu finden, gibt es keine mehr. AIS-Daten zeigen, dass sie weiter Suchkurse fahren. Es soll sich beim vermissten Seemann um den Decksmann eines Kutters aus Greetsiel handeln.
Die Ereignisse zeigen auf traurige Weise, wie gefährlich der Beruf des Fischers auch heute noch ist. Und sie bewiesen auch, wie groß der Zusammenhalt in den Fischerdörfern an der Küste im Norden ist – in Deutschland und in den Niederlanden…
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