Cuxhaven trauert: Nachruf für Kapitän Klaus Gerber

Wir trauern um einen Kapitän und einen Freund. Kapitän Klaus Gerber aus Cuxhaven ist heute, am Tag vor Weihnachten, nach schwerer Krankheit verstorben. Wir kennen ihn einigen Jahren, seit er für das Buch „Wellenbrecher“ seine Geschichte erzählte. Ein Nachruf von Stefan Kruecken, Verlagsleitung Ankerherz.

Klaus Gerber, Jahrgang 1942, war ein erfahrener Trawlerkapitän. Im Juni 1963 überlebte er als Matrose den Untergang des Fischereimotorschiffs „München“ vor der Westküste Grönlands. 27 Fischer verloren damals ihr Leben. Der Untergang der „München“ gilt als eine der größten Katastrophen in der Geschichte der deutschen Hochseefischerei.

Kapitän Klaus Gerber wurde in Berlin geboren. Seine Mutter starb bei der Geburt. Er wuchs bei seiner Tante auf und überlebte einen Bombenangriff, bei dem die Familie drei Tage lang unter Trümmern verschüttet war. Als Jugendlicher lernte er Elektriker, entschied sich aber anders, als er seine Abrechnung von 1.71 D-Mark erhielt. Inspiriert von einem Groschenroman heuerte er auf einem Trawler an. Jahrzehntelang war er vor allem auf dem Nordatlantik rund um Island unterwegs.

Andenken an Kapitän Klaus Gerber

Gerber machte 1971 sein Kapitänspatent und fuhr bis zu seiner Pensionierung hauptsächlich für die Reederei „Nordsee“.

In seinem Leben gab es mehrere Schicksalsschläge. Gerber war ein Mann, der sie alle nahm, sie ertrug und sich niemals unterkriegen ließ. Er behielt seine positive Ausstrahlung und man verbrachte gerne Zeit mit ihm. Seine innere Stärke war vorbildhaft.

Ich erinnere mich an lange Gespräche in der „Schleuse“, direkt neben den kleinen Leuchtturm von Altenburg. Ich bin dankbar, Kapitän Klaus Gerber kennengelernt zu haben. Es ist eine Ehre, dass wir von Ankerherz seine Geschichte für die Nachwelt festhalten dürfen. Seiner Familie wünschen wir alles Gute für die schwierige Zeit.

Farewell, my Captain.

 

 

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