Steine, Rauchbomben, Rammkurs: der Muschelkrieg vor der Normandie

Was sich aktuell vor der Küste der Normandie abspielt, erinnert an Hooligans auf hoher See. Französische und britische Fischer liefern sich regelrechte Seegefechte. Steine und Rauchbomben fliegen von den französischen Booten, und die größeren Trawler aus England und Schottland gehen auf Rammkurs.Von Molotov-Cocktails und Brandbomben ist englischen Boulevardzeitungen die Rede. Selbst die seriöse „Financial Times“, von der dieses Video stammt, spricht von einem „Scallop war“, einem Krieg um Jakobsmuscheln.

Der Muschelkrieg schwelt schon seit mehr als 15 Jahren.

Es geht um Fangquoten und Fangmethoden. Die französischen Fischer werfen die Briten vor, mit ihren Methoden umweltschädigend vorzugehen und fühlen sich benachteiligt. Sie dürfen nur in einem bestimmten Zeitfenster fischen, die Briten hingegen während des gesamten Jahres. Bei einer Protestaktion, an der sich knapp 40 Kutter aus der Normandie beteiligten, eskalierte die Situation.

Eine Beruhigung ist nicht in Sicht. Während die britischen Fischer Unterstützung und Schutz durch ihre Marine fordern, hat die französische Seite bereits weitere Proteste angekündigt. Der anstehende Brexit wird die Spannungen noch vertiefen. Angesichts der Aufnahmen ist es erstaunlich, dass niemand zu Schaden kam. Auf beiden Seiten wurde unverantwortlich gehandelt. Sowohl, was das Werfen von brennenden Wurfgeschossen auf hoher See als auch den Rammkurs angeht. Was dort passiert ist fahrlässig und verantwortungslos.

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