Die Erklärung der Menschenrechte ist ein Leuchtturm

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist von einer Wichtigkeit, die im Alltag oft untergeht. Was die UNO-Generalversammlung am 10. Dezember 1948 verabschiedete, dient bis heute als Leuchtturm gegen Tyrannei. Besonders in Zeiten, die immer stürmischer werden.

Als die Vertreter der Staaten im Pariser Palais de Chaillot die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkünden, gibt es nicht eine Gegenstimme. Die Welt steht noch immer unter Schock. Hitlers monumentale Verbrechen, der Massenmord Stalins, Europa in Trümmern. Ein Verfall jeder Form des Rechts und der Moral.

Es ist die Stunde Null.

Diesem katastrophalen Zustand will die Generalversammlung etwas entgegenstellen. 30 Artikel, darin unter anderem: Das Rechte auf Leben. Verbote von Folter, von Sklaverei. Die Anerkennung des Menschen als Rechtsperson. Die Gleichheit vor dem Gesetz. Verbot der Diskriminierung. Das Verbot willkürlicher Inhaftierung und das Recht auf ein faires Verfahren. Das Recht, die eigene Meinung frei zu äußern. Das Recht auf Arbeit und freie Berufswahl. (HIER könnt Ihre alle Artikel nachlesen). Artikel 1 ist überschrieben mit: Freiheit, Gleichheit, Solidarität.

Rechtlich ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte nicht bindend. Sie ist als politisches Dokument zu verstehen. Aus ihr wurden aber rechtsverbindliche Grundsätze abgeleitet, u.a. die Europäische Menschenrechtskonvention 1950 und Erklärung der Menschenrechte von 1966. Experten wie Hans Tretter, stellvertretender Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Menschenrechte in Wien, gehen davon aus, dass knapp einhundert Verfassungen von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte inspiriert wurden.

Die Menschenrechte als Leuchtturm

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist seit 70 Jahren ein Leuchtturm, und nie war sie so wichtig wie heute. In einer Zeit, in der grundlegende Rechte so fragil zu sein scheinen wie lange nicht. In Zeiten von Putin, Erdogan, saudischer Despoten und Vereinigen Staaten von Amerika, deren im Präsidentenamt moralische Integrität abhanden gekommen ist. Vieles ist erreicht worden in 70 Jahren – doch die Menschenrechte geraten immer mehr unter Druck. HIER lest Ihr den aktuellen Report von Amnesty International.

Inspiration für das Grundgesetz der Bundesrepublik

Das bundesdeutsche Grundgesetz, das am 23. Mai 1949 verabschiedet wurde, ist von der Erklärung ebenfalls inspiriert worden. Auch hier gilt: Nie war es in Zeiten von AfD, Höcke, Gauland und Extremisten an beiden Enden des politischen Spektrums so wichtig, sich darauf zu besinnen, was die Väter und Mütter unserer Verfassung wollten.

 

Das Grundgesetz gibt es nun auch als modern gestaltetes Magazin. Hier bei uns im Shop erhältlich.

 

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