Drama am Timmendorfer Strand: 18-jähriger ertrinkt in Ostseewellen
Drama am Timmendorfer Strand: Ein 18-jähriger Schwimmer aus Ratekau ist in der Ostsee ertrunken. Ein 23 Jahre alter Lübecker konnte von Rettungskräften wiederbelebt werden. Schon am Tag zuvor waren mehrere Menschen in höchste Not geraten. In diesem Fall wehte die Rote Flagge, die ein Badeverbot signalisiert.
Durch Hilferufe waren Zeugen um kurz nach 17 Uhr auf einen jungen Mann am Timmendorfer Strand aufmerksam geworden. Es gelang ihnen – bei Gefahr für sich selbst – den Mann aus der Ostsee zu ziehen. Einsatzkräfte der Feuerwehr begannen am Strand mit der Wiederbelebung. Der Mann kam in eine Klinik.
Gefährliche Unterströmung
Wenig später entdeckte ein Zeuge einen weiteren Mann, der in den Wellen unterging. Die Feuerwehr setzte eine Drohne ein, um ihn zu orten. Retter der DLRG brachten ihn nach einigen Minuten an den Strand. Mit einem Rettungshubschrauber flog man den Verunglückten ins Uniklinikum Lübeck. In der Nacht zu Dienstag verstarb er.
Zum Unglückszeitpunkt wehte die gelbe Flagge am Strand. Sie besagt, dass nur geübte Schwimmer baden sollten. Als der Wind auffrischte und die Strömung zunahm, erhöhte man die Warnstufe sofort auf Rot. Bei Roter Flagge gilt absolutes Badeverbot.
In der Ostsee trotz Roter Flagge
In der Lübecker Bucht und am Timmendorfer Strand tritt bei östlichen oder nordöstlichen Winden häufig eine Unterströmung auf. Dabei wird das Wasser mit einer solchen Kraft vom Strand weggezogen, dass Badegäste kaum eine Chance haben, sich aus der starken Strömung zu befreien.
Am Sonntag musste die DLRG an diesem Abschnitt des Timmendorfer Strands mehrere Angehörige einer Großfamilie aus Hamburg retten. Ein Junge war trotz Roter Flagge und Badeverbot in die Ostsee gegangen, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Eskalation am Timmendorfer Strand
Als Familienangehörige zu Hilfe eilten, erfasste sie die Strömung. Rettungsschwimmer der DLRG holten insgesamt sieben Personen aus dem Wasser. Der 13 Jahre alte Junge und ein 18-Jähriger kamen ins Krankenhaus. Weitere Angehörige wurden am Strand behandelt. Unfassbar: Familienmitglieder beleidigten und bedrängten die ehrenamtlichen Helfer!
„Die Ehrenamtler wurden teilweise verbal angegangen“, sagte DLRG-Abschnittsleiter Peter Franz den Lübecker Nachrichten. Eine DLRG-Mitarbeiterin soll beschimpft worden sein, weil sie nicht selbst ins Wasser ging. Ihre Aufgabe war es, den Einsatz über Funk zu koordinieren. Auch Polizisten seien am Strand „massiv von den Familienangehörigen bedrängt und teilweise an ihrer Arbeit gehindert“ worden, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Erst als Verstärkung eintraf, beruhigte sich die Situation.
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