Drama im Sturm: Bulkcarrier treibt auf niederländische Küste zu

Ein manövrierunfähiger Bulkcarrier treibt in schwerer See auf die niederländische Küste zu. Rettungskräfte versuchen im Sturm, eine Schleppverbindung herzustellen. Beim Massengutfrachter handelt es sich um die 190 Meter lange Julietta D.. Inzwischen soll es eine Schleppverbindung geben.

Das Schiff befand sich auf dem Weg von Brunsbüttel bei Hamburg nach Amsterdam, als es im Sturm mit einem anderen Schiff kollidierte. Anscheinend war die Ankerkette der Julietta D. gebrochen, als das Schiff vor IJmuiden ankerte. Das unbeladene Schiff wurde beim Aufprall beschädigt. Wasser drang in den Maschinenraum ein, wie die Niederländische Küstenwache mitteilte.

Bulkcarrier trieb auf Küste bei Den Haag zu

Hubschrauberbesatzungen retteten die 18köpfige Crew vom Havaristen. Auch Boote der Seenotretter waren bei der Operation unter schwierigen Bedingungen im Einsatz. Das andere an der Havarie beteiligte Schiff ist der Chemikalientanker Pechora Star. Auch dieses Schiff kam laut AIS-Daten aus Brunsbüttel. Es soll stabil sein und ankert derzeit vor dem Hafen von IJmuiden.

Diese Aufnahmen zeigen, wie schwer der Bulkcarrier während der Rettungsaktion in der See rollte. Ein großartiger Einsatz der Rettungskräfte unter schwierigsten Bedingungen. Die niederländische Küste wird aktuell von Sturm „Corey“ mit Windgeschwindigkeiten um 120 Stundenkilometer getroffen.

Diese Aufnahmen zeigen die Schäden der Julietta D. Klar erkennbar ist ein Loch im Bereich der Wasserlinie.

Um 19 Uhr meldet die Niederländische Küstenwache, dass es der Crew des Bergungsschleppers Sovereign gelungen ist, eine Schleppverbindung herzustellen. Ob es sich dabei um Spezialteam handelt, das auf dem Havaristen abgewischt wurde, wissen wir nicht. Bei einem ähnlichen Einsatz vor der ostfriesischen Küste war es Fachleuten im Sturmtief Nadia gelungen, einen treibenden Frachter zu sichern (hier geht es zum Bericht im Ankerherz Blog).

Schwere Nacht steht bevor

Dies ist eine gute Nachricht und bedeutet eine leichte Entwarnung. Der Bulkcarrier befindet sich noch immer dicht unter der Küste. Aktuelle AIS-Daten zeigen, dass es dem Schlepper gelungen ist, den Drift Richtung Küste aufzuhalten. Bis zum Strand sind es vielleicht noch vier Seemeilen. Die nächsten Stunden im Sturm werden sehr anspruchsvoll sein für die Rettungskräfte.

Wir wünschen ihnen alles gute für diese schwierige Operation.

Update, 1. Februar, 8 Uhr +++

Die Niederländische Küstenwache meldet: „Die Lage ist stabil. Es sind drei Schlepper vor Ort. Vorbereitungen, die Julietta D in den Hafen zu schleppen, laufen.“

Großartige Arbeit der Rettungskräfte!

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