Drama vor Schottland: Vier Fischer von sinkendem Trawler gerettet

Drama vor Schottland. In buchstäblich letzter Minute haben Seenotretter der Station Oban vier Fischer von einem sinkenden Trawler gerettet. Die Bilder der RNLI, die von See vor Schottland kommen, zeigen, wie knapp es war…

Südlich der Garvellach-Inseln meldete die Besatzung eines Trawlers einen starken Wassereinbruch und setzte einen Notruf ab. Die Coast Guard in Stornaway auf der Insel Lewis, einem der Wellenbrecher im Atlantik vor Schottland, alarmierte daraufhin die Freiwilligen-Besatzung des Rettungsboots in der Hafenstadt Oban. An Bord des 17 Meter langen Trawlers: vier Fischer in Lebensgefahr.

Drama vor Schottland

Als die Seenotretter knapp 50 Minuten später am Einsatzort eintrafen, entdeckte sie, dass zwei Besatzungsmitglieder auf einem Rettungsfloß trieben. Zwei waren an Bord des Trawlers geblieben, um den Wassereinbruch zu bekämpfen. Starker Wind und eine schwere See machten es unmöglich, Seenotretter mit einer Lenzpumpe auf den Havaristen bringen. Vor Ort waren auch Hubschrauber Rescue 199 der Coast Guard und ein Arbeitsboot, dessen Crew den Notruf aufgeschnappt hatte.

Fischer schwimmen auf die Retter der RNLI zu. Fotos: RNLI OBAN

 

Dann meldete der Kapitän des Fischerbootes, dass es gelungen sei, den Wassereinbruch zu stoppen. Die Seenotretter nahmen die beiden Männer aus der Rettungsinsel auf. Sie begannen damit, das Fischerboot in den sicheren Hafen von Oban zu schleppen. In der Hoffnung, dass das Schiff – Arbeitsplatz und Lebensunterhalt der Fischer – dort repariert werden könnte.

Erneuter Wassereinbruch

Nach etwas einer Stunde – der Schleppverband befand sich zwei Seemeilen südwestlich von Easdale Island – bat der Kapitän des Fischerboots über Funk darum, die Geschwindigkeit zu verringern. Er glaubte, dass erneut Seewasser durch die Antriebswelle eindringen würde. So war es zum Leidwesen der Fischer auch.

Innerhalb weniger Minuten kippte das Fischerboot stark nach Backbord. Es sank schnell. Die beiden Fischer mussten ins kalte Wasser springen und zu ihren Rettern schwimmen. Wie gut, dass sie nicht vom Sog des untergehenden Trawlers in die Tiefe gezogen wurden. Bilder aus der Helmkamera des Vormanns zeigen, wie dramatisch diese Momente waren. Die Seenotretter zogen die Schiffbrüchigen an Bord.

 

Mit hoher Geschwindigkeit liefen die Seenotretter zurück nach Oban. Die Fischer wurden dem Rettungsdienst übergeben. Der Coxwain (in Deutschland wäre es der Vormann) der Station heißt Ally Cerexhe. Er schreibt in einem Statement, dass der „starke Wind“ und der Wellengang den Einsatz erheblich erschwerten: „Ich möchte mich bei meinen Kollegen von der Küstenwache und der Besatzung der Celtic Guardian bedanken, die uns bei diesem Einsatz unterstützt haben.

Hintergrund: RNLI  Oban ist eine vielbeschäftigte Station, die einen der größten Küstenabschnitte des Vereinigten Königreichs bedient. Unterstützt wird sie von RNLI-Kollegen in Tobermory, Islay und Campbeltown.

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