DURDLE DOOR, England – das Naturwunder aus dem Musikvideo

Ein Musikvideo aus den 1980er-Jahren war der Auslöser für diese Reise: „Shout“ von „Tears for Fears“. Ich hatte das Lied lange nicht gehört, klickte es auf youtube und dachte: Unglaublich, wo ist denn bitte dieser Strand? Der Sänger ruft von einer spektakulären Klippe hinunter, und im Hintergrund erkennt man einen gewaltigen Steinbogen. Durdle Door, Grafschaft Dorset, England.

Es war ein stürmischer Tag im Februar, als wir auf den Parkplatz rollten, der Nieselregen kam mehr waagerecht als dass er fiel und legte nur kurze Pausen ein. Ein perfekter Tag für den Besuch, denn das Tor aus Kalkstein ist eines der beliebtesten Ziele für Touristen an der Südküste Englands, und man mag sich gar nicht vorstellen, was an einem sonnigen Sommertag hier los ist, wenn tausende zum Staunen und Selfie-Knipsen den Schotterweg und die Treppen hinunter wackeln. Es ist wirklich erstaunlich: Manche Menschen scheinen ihre Umwelt nur durch das Display ihrer Mobiltelefone wahrnehmen können.

Durdle Door und das Schmalzvideo von Cliff Richards

„Jurassic Coast“ wird dieser Küstenabschnitt genannt, weil auf 95 Meilen 185 Millionen Jahre Erdgeschichte zu besichtigen sind; seit 2001 gilt die Küste als Weltnaturerbe. Einer der Höhepunkte: Durdle Door. Die Entstehung des Bogens geht 25 Millionen Jahre zurück , als die tektonische Platte Afrikas auf die tektonische Platte Europas traf und die „Alpen“ aufschob. Wellen dieses ungeheuren Drucks verteilten sich, warfen Falten auf der Erdkruste und schufen unter anderem das südliche Dorset.

Durdle Door liegt genau in einer dieser Gesteinsfalten. Die Wellen wuschen im Laufe der Zeit das weichere Gestein aus. Stehen blieb der Bogen, der seinen Namen dem altenglischen Begriff „thirl“ verdankt, was soviel heißt wie „Durchbohrung“. In einigen Filmen ist die spektakuläre Kulisse zu sehen und in einem extrem fragwürdigen Video von Cliff Richards. Eines Tages wird die Nordsee schaffen, was Schmalzbarde Richards nicht fertigbrachte: Irgendwann stürzt der Bogen ein – und übrig bleibt ein großer Brocken im Meer.

Bis dahin lohnt der Besuch, am Besten an einem windigen Tag mit typisch britischem Wetter.

 

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