Ein Jahr danach: Warum brannte die Fremantle Highway aus?

Ende Juli 2023 machten sich viele Menschen im Norden große Sorgen. Auf der Nordsee brannte vor der Insel Ameland der Autofrachter „Fremantle Highway“. Eine Umweltkatastrophe drohte. Ein Seemann kam ums Leben. Was weiß man ein Jahr danach? Was ist die Ursache des Feuers?

An Bord der Fremantle Highway, die den Hafen von Bremerhaven wenige Stunden zuvor verlassen hatte, befanden sich 1.6 Millionen Liter Schweröl und knapp 4000 Fahrzeuge, darunter 500 E-Autos. Nicht auszudenken, was ein Untergang des Frachters für das empfindliche Öko-System bedeutet hätte.

Ein Seemann kam beim Unglück ums Leben, als die Crew aus großer Höhe von Bord sprang. Tagelang hielt der Kampf der Retter um das brennende Schiff die Öffentlichkeit in Atem. Dann war es geschafft: Schlepper zogen den Havaristen in den Hafen von Eemshaven in den Niederlanden. Im Ankerherz Blog fassen wir ein Jahr danach zusammen, was bekannt ist.

Warum brannte die Fremantle Highway?

In den Sozialen Medien waren die „Schuldigen“ schnell ausgemacht: E-Autos und deren Akkus sollten angeblich der Grund für das Feuer sein. Ein aufgeschnappter Funkspruch während der Rettungsaktion für die Crew diente den „Experten“ der YouTube-Akademie als Beweis. (HIER geht es zu Stefans Kolumne zum Thema).

Doch auch ein Jahr nach dem Feuer wissen die Ermittler nicht, was zum Feuer führte.

Zuständig sind die Behörden Panamas, dem Flaggenstaat der „Fremantle Highway“. Durch die große Hitze waren Schiff und Autos zu großen Klumpen verschmolzen; die Schäden an Bord sind massiv und es ist kaum möglich, Beweise zu sichern. Nach Angaben des niederländischen Bergungsunternehmens befand sich der Hauptbrandort des Feuers auf einem Deck, auf dem Benziner parkten.

Keine E-Autos! Diese standen auf einem ganz anderen Deck und waren vom Feuer kaum betroffen. Was man auch auf Agenturbildern im Hafen sieht: Viele E-Autos rollten von Bord. Ob die genaue Brandursache jemals geklärt werden kann? 

Was passiert mit der Fremantle Highway?

Der ausgebrannte Frachter wurde nach Eemshaven geschleppt, wo er aber nicht lange bleiben konnte. Aus Sicherheitsgründen verboten die niederländischen Behörden, den Frachter in eine chinesische Werft zu schleppen. Das hätte der Reederei viel Geld gespart. Nun liegt das Schiff in Rotterdam.

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Nach Informationen des NDR soll das Schiff trotz der schweren Schäden wieder fit gemacht werden und schon 2025 wieder einsatzbereit sein. Die Reparatur lohnt sich, weil Autotransporter wie die „Fremantle Highway“ auf dem Weltmarkt Mangelware sind. Der Betrieb ist daher sehr lukrativ. Deshalb wird der Frachter nicht verschrottet.

Was geschah mit den Autos?

Zur Ladung der „Fremantle Highway“ gehörten Autos von Volkswagen. Nach Angaben des Konzerns konnten die Fahrzeuge nicht mehr ausgeliefert werden. Weil die Versicherung einsprang, sei der wirtschaftliche Schaden begrenzt.

 

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