Erdbeben auf Island: Erschütterungen auf Reykjanes
Ein mittelstarkes Erdbeben hat am Mittwochmorgen Islands Südwesten erschüttert. Nach Angaben der isländischen Behörden betrug die Stärke 5.1 auf der Richterskala. Das Epizentrum befand sich fünf Kilometer westlich des Vulkans Vulkans Fagradalsfjall in der Nähe von Grindavik. Es gab keine Verletzten oder Schäden in diesem dünn besiedelten Gebiet.
Erdbeben sind auf Island, der vulkanischen Insel aus Feuer und Eis, nichts Ungewöhnliches – ein Beben dieser Stärke hingegen schon. Das Epizentrum befand sich in einer Gegend, in dem vor wenigen Wochen eine Bodendeformation von fast sechs Zentimetern registriert wurde. Sie wurde von aufsteigendem Magma verursacht. Unter der Oberfläche von Island brodelt es seit Beginn des Jahres ungewöhnlich heftig.
Touristen kennen die Gegend gut. Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich die berühmte „Blaue Lagune“, ein Thermalfreibad. Auch zum internationalen Flughafen Keflavik und in die Hauptstadt Reykjavik ist es nicht weit.
82 Erdbeben auf Island in 48 Stunden
Experten gehen davon aus, dass das aktuelle Beben im Zusammenhang mit den magmatischen Vorgängen steht. Neben dem vergleichsweise starken Beben registrierte man in den vergangenen Stunden es eine Reihe schwächerer Erdstöße. Insgesamt wurden 82 Erdstöße in den vergangenen 48 Stunden verzeichnet. Nach Ansicht der Behörden ist in den nächsten Tagen mit weiteren Erdbeben zu rechnen.
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Schon seit Wochen gibt es immer wieder Meldungen darüber, dass ein größerer Vulkanausbruch bevorstehen könnte. Im Januar war nach einer Reihe kleinerer Beben festgestellt worden, dass sich der Thorbjorn-Berg „aufgebläht“ hatte. Der Berg war um bis zu vier Millimeter am Tag gewachsen.
Als Vorsichtsmaßnahme hatte man seinerzeit die Warnstufe für Flugzeuge auf „Gelb“ heraufgesetzt. Was bedeutet, dass ein Vulkan „Anzeichen erhöhter Unruhe“ zeigt. Wir erinnern uns: Im April 2010 hatte der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull einen Monat lang den Flugverkehr in Europa lahmgelegt. Mehr als 100.000 Flüge wurden damals gestrichen; gut acht Millionen Reisende saßen wegen der gewaltigen Aschewolke zum Teil tagelang auf Flughäfen fest.
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