Erneut ein schwerer Unfall: Zerstörer kollidiert mit Öltanker

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist ein US-amerikanisches Kriegsschiff an einer schwere Kollision auf See beteiligt. In der Straße von Malakka (östlich von Singapur) kollidierte der Zerstörer USS John S. McCain (DDG 56) heute Nacht (21. August) mit einem unter liberianischer Flagge laufenden Öltanker namens Alnic MC. Der Öltanker ist vier Mal so groß wie der Zerstörer. Mindestens fünf Seeleute wurden dabei verletzt, zehn werden aktuell vermisst.

Zum Unfall kam es um 6:24 Uhr japanischer Zeit. Der hintere Backbordbereich des Zerstörers wurde nach einer Mitteilung der US Navy schwer beschädigt. Wasser drang in Crew-Unterkünfte, Maschine und den Kommunikationsraum ein. Es gelang der Crew danach, den Wassereinbruch zu stoppen. Vier Verletzte wurden mit Hubschraubern nach Singapur ausgeflogen; ihre Verletzungen sind nicht lebensbedrohlich. Offenbar gab es an Bord des Tankers keine Verletzten. Es soll auch kein Öl ausgetreten sein, die Tanks sind nach Berichten örtlicher Medien intakt.

 

Wie kam es zum Unfall mit dem US-Zerstörer?

Mehrere Schiffe und Helikopter der Küstenwache von Singapur beteiligen neben Einheiten der amerikanischen Navy an der Suche nach den vermissten Seeleuten. Der beschädigte Zerstörer hat in der Zwischenzeit die Basis von Changi angelaufen. An Bord sind 230 Soldaten. Das Schiff (Heimathafen Yokosuka) befand sich auf einer Routinefahrt Richtung Singapur.

Es ist der zweite schwere Unfall innerhalb weniger Wochen. Bei der Kollision der „USS Fitzgerald“ mit einem Containerfrachter starben sieben Seeleute. Die Untersuchung, wie es zu diesem Unfall kam, läuft noch. Drei Führungsoffiziere wurden von ihren Aufgaben entbunden und der Vorwurf der Fahrlässigkeit steht im Raum. Nur der heldenhafte Einsatz mehrerer Crew-Mitglieder verhinderte eine noch größere Katastrophe.

Wie konnte es erneut zum Unfall eines hochmodernen Kriegsschiffs kommen? Wie ist es möglich, dass der Zerstörer den riesigen Tanker offenbar nicht auf dem Radar hatte? Diese Fragen werden amerikanische Medien, Politik und die Admiralität der Navy in den kommenden Wochen stark beschäftigen, soviel steht fest.

 

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