Großfrachter mit Chemikalien brennt vor Victoria in Kanada

Auf einem Großfrachter vor Victoria an Kanadas Pazifikküste ist ein Feuer ausgebrochen. An Bord der „Zim Kingston“ befinden sich große Mengen giftiger Chemikalien. 16 Crewmitglieder wurden inzwischen evakuiert. Behördenvertreter sorgen sich vor möglichen Auswirkungen für den Großraum Victoria. (Foto: Canadian Coastguard).

In einem Sturm hatte die „Zim Kingston“, ein 260 Meter langer Großfrachter, zunächst 40 Container vor Vancouver Island verloren. Dann gerieten Stahlkisten in Brand. Nach Angaben kanadischer Medien befinden sich mindestens 52 leicht entflammbarer und teilweise hochgiftiger Chemikalien an Bord. Problem: Das Feuer darf nicht mit Wasser bekämpft werden, was die Löscharbeiten natürlich zusätzlich erschwert. 

Großfrachter brennt vor Victoria

„Eine Notfallzone wurde an der Constance Bank im Umkreis von einer Meile um das Containerschiff Zim Kingston eingerichtet“, heißt es in einer Mitteilung auf der Website der Canadian Coastguard. „Das Schiff brennt und stößt giftige Gase aus.“ Derzeit bestehe keine Gefahr für die Landbevölkerung, doch man verfolge die Situation aufmerksam. In einigen Containern befinden sich mehr als 50.000 Kilo Potassium Amyl Xanthate, das im Bergbau eingesetzt wird.

Fünf Crewmitglieder sollen noch an Bord der „Zim Kingston“ sein. Für die Rettungskräfte beginnt auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Nicht nur müssen sie das Feuer eindämmen – ein weiteres Sturmgebiet nähert sich Victoria.

Warum die Container Feuer fangen konnten? Unklar. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Unglücke auf Containerfrachtern gegeben, auf denen sich Ladung selbst entzündete. Dramatisch war unter anderem ein Totalverlust vor Sri Lanka oder der Brand an Bord eines Schiffes der Reederei Maersk, der mehrere Tote forderte. Als Ursache vermuten Experten in einigen Fällen aus Kostengründen falsch deklarierte Ladung. Dies ist inzwischen ein großes Problem für Reedereien.

Giftige Chemikalien an Bord

Das Schiff, das unter der Flagge Maltas fährt, liegt nun vor Anker in der Juan-de-Fuca-Straße. Dies ist ein vielbefahrener Seeweg, der ins kanadische Vancouver oder nach Seattle im US-Staat Washington führt.

Wünschen wir den Rettungskräften das Beste für die nächsten, schwierigen Stunden…

 

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