Hamburger Frachter offenbar von iranischer Rakete beschossen

Ein Frachter in Charter der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ist am Sonnabend offenbar mit einer Rakete beschossen worden. In Folge soll es an Bord der 300 Meter langen „CSAV Tyndall“ gebrannt haben. Die Crew blieb beim Angriff in der Straße von Hormus unverletzt.

Wer steckt hinter dem Abschuss der Rakete? Was ist das Motiv? Vermutlich handelt es sich im einen Racheakt der iranischen Regierung. Und um eine Verwechslung. Wie israelische Medien berichten, hatten israelische Drohnen kurz vor der Attacke auf See eine iranische Anlage für Uranzentrifugen in Brand geschossen.

Als Rache griff der Iran daraufhin anscheinend einen Frachter an. Ein Schiff, von dem sie vermuteten, dass es zu Israel gehört. Doch die „CSAV Tyndall“ (Platz für 8600 Container) ist nicht mehr im Besitz des israelischen Milliardärs Eydal Ofer. An Bord befand sich auch kein Israeli.

Hamburger Kapitän erinnert sich an Rakete

In den letzten Monaten häuften sich Angriffe auf Frachter, sowohl von iranischer, als auch von israelischer Seite. Das beschossene Schiff liegt nun im Hafen von Jebel Ali (Vereinigte Arabische Emirate). Es wird von Experten auf Schäden untersucht.

Uns erinnert der Vorfall an die Geschichte, die uns ein norddeutscher Kapitän erzählte. Bob Maringer erlebte, wie eine iranische Rakete in die Aufbauten seines Frachter einschlug. „Ich sah ein Lichtband, das direkt auf uns zu kam. Knapp einen Meter über dem Meer, auf einer geraden Bahn, wie an einem Seil gezogen, mit einem stärker werdenden Sprühen. Ich war viel zu erschrocken, um aufgeregt zu sein“.

Loch von Größe eines Einfamilienhauses

Die Explosion riss ein Loch von der Größe eines Einfamilienhauses in das Schiff. Experten bezeichneten es als ein kleines Wunder, dass die Crew überlebte. Die Rakete sollte in die Brücke einschlagen. Weil die Rakete die Stelle der stärksten metallischen Anziehung suchte, schlug sie stattdessen auf Höhe eines Zwillingskrans in den Aufbauten ein. Der Kran stand sonst nicht auf dieser Position.

So schnell geraten Seeleute manchmal in internationale Konflikte hinein…

 

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