Havarie im Sturm vor Cornwall: Russischer Frachter auf Grund

Havarie vor Cornwall: Ein russischer Frachter ist bei schlechtem Wetter unmittelbar vor Falmouth auf Grund gelaufen. 18 Seeleute befinden sich an Bord. Die Bergungsarbeiten laufen. Sturm und hoher Seegang erschweren den Einsatz.

Um kurz nach halb sechs am Morgen meldete die „Kuzma Minin“ Grundberührung, weniger als hundert Meter vom Strand entfernt. Anscheinend gibt es kleinere Schäden am Rumpf, doch von Umweltverschmutzungen ist bislang nichts bekannt. Über die Britischen Inseln zieht aktuell ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten von knapp 100 km/h und heftigem Regen. Nahe an der Küste hatte der Kapitän der „Kuzma Minin“ versucht, den Sturm abzuwettern. Das Schiff fährt in „Ballast“, also ohne Ladung. In der Nacht war es vom Orkan dann gegen die Küste gedrückt worden.

Zuletzt hatte der 180 Meter lange Bulkcarrier in den Niederlanden für negative Schlagzeilen gesorgt. Es war im Hafen von Terneuzen festgehalten worden, weil die Reederei Gebühren nicht bezahlt hatte. Es gab sogar eine Crowdfunding-Aktion für die Crew, um Nahrungsmittel, Rasierzeug, Zahnpasta und andere Hygieneartikel zu kaufen. Die Seeleute ernährten sich anscheinend seit Monaten nur von Kartoffelsuppe. Nach einem Bericht des „Mirror“ wurden in den vergangenen 20 Jahren bei Inspektionen knapp einhundert Mängel an der „Kuzma Minin“ festgestellt.

Havarie vor Cornwall – gefährlicher Einsatz

Ein Sprecher der Küstenwache sagte, dass für die Abendstunden eine Bergungsaktion geplant ist, bei der Schlepper zum Einsatz kommen werden. Die Umstände werden als „herausfordernd und gefährlich“ beschrieben.  Wegen des hohen Wellengangs ist die Arbeit für die Bergungscrews schwierig.

„Die Männer arbeiten am Limit“, hieß es.

 

Die Havarie weckt böse Erinnerungen. Am 19. Dezember 1981 – also fast auf den Tag genau vor 37 Jahren –  gab es im nahegelegenen Penzance ein ähnliches Unglück, das damals 16 Menschen das Leben kostete. Das „Penlee Lifeboat Disaster“ ging als eine der schwersten Katastrophen in die Geschichte der britischen Seenotrettung ein. Ein Seenotkreuzer war einem gestrandeten Frachter zu Hilfe gekommen, als die Maschine ausfiel. Acht freiwillige Seenotretter waren damals unter den Opfern.

Während der nächsten Flut wollen die Rettungskräfte nun versuchen, die „Kuzma Minin“ freizuschleppen. An der Küste von Cornwall verfolgen die Menschen das Geschehen mit Bangen. Gyllyngvase Beach, auch „Blue Flag Beach“ genannt, gilt als einer der schönsten Strände der Region.

 

 Wir haben den deutschen Seenotrettern mit unserem Buch MAYDAY ein Denkmal gesetzt. 25 Seenotretter berichten darin von ihren dramatischsten Einsätzen.

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