HELDEN DES ALLTAGS: Lotsen im Sturm

Als wir mit der MS Hamburg aus Edinburgh ausliefen, frischte der Wind auf. Wellen auf dem Firth of Forth, die Gischt riss ab, und am Horizont kam ein kleines Boot näher: „Pilots“ stand drauf. Das Boot der Lotsen kämpfte sich durch die See, brach immer wieder eine Welle, bis es an der Bordwand angekommen war. Von Deck Sechs aus beobachteten die Passagiere, wie es dem Bootsführer gelang, dicht an die Wand der MS Hamburg heranzufahren – dann wartete der Lotse den idealen Moment ab und setzte mit einem langen Schritt über.

Es kann bei schwerem Wetter ein lebensgefährlicher Job sein. Lotsen tragen enorme Verantwortung, Frachter und Kreuzfahrtschiffe durch schwierige Seegebiete zu manövrieren. Meist sind es ehemalige Kapitäne, erfahrene Seeleute, mit viel Salzwasser gewachsen. Ich erinnere eine Geschichte des Kap Hoorniers Hans-Peter Jürgens, der nach seiner Laufbahn auf See Lotse in der Kieler Förde wurde. Bei schwerer See rutschte er in einer Nacht von der Lotsenleiter ab und fiel in die kalte Ostsee. Es dauerte, bis man ihn in der Dunkelheit fand – beinahe wäre er in jener Nacht ertrunken.

Diese sehr gut gemachte Reportage des NDR zeigt die Arbeit der Lotsen von Bremerhaven. Sehenswert!

In unserem Meeres-Klassiker „Orkanfahrt“ berichtet auch ein Elblotse von einer Nacht, als es auf dem Fluss vor Hamburg fast zur Katastrophe kam. Hier ansehen!

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