Herzinfarkt: Seenotretter holen Seemann von Schwedenfähre

Der Seemann erlitt einen schweren Herzinfarkt. Doch Seenotretter und eine Hubschrauber-Crew waren auch bei schwierigen Bedingungen auf der Ostsee schnell zur Stelle. Gutes Teamwork rettete dem Maschinisten der Schwedenfähre „Finnfellow“ vermutlich das Leben.

Die Ostsee war noch von Orkan „Zeynep“ aufgepeitscht, als die Seenotleitung Bremen den Notruf empfing. Kurz nach 15 Uhr meldete sich der Kapitän der Fähre „Finnfellow“ auf dem Weg von Travemünde nach Malmö. Ein Crewmitglied war im Maschinenraum zusammengebrochen. Offenbar ein Herzinfarkt!

Ein Notfallsanitäter der Johanniter, der in der Seenotleitung arbeitet, gab der Crew Anweisung für die Reanimation. Die  Seenotretter der Station Travemünde und ein Notarzt machten sich sofort auf den Weg zu dem Schiff. Die Schwedenfähre befand sich auf Höhe des Leuchtturms Dahmeshöved, 20 Seemeilen (ca. 38 Kilometer) vor Travemünde. Die 190 Meter lange „Finnfellow“ änderte den Kurs und kam den Seenotrettern mit voller Fahrt entgegen.

 

Es kam auf jede Minute an…

Maschinist erleidet Herzinfarkt

Trotz des enormen Wellengangs gelang es Seenotrettern und Arzt, auf die Fähre überzusteigen. Sie nahmen dafür die Lotsenleiter. Ein gefährlicher Moment, auch für die Retter, der von einem weiteren Seenotkreuzer abgesichert wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der Patient ununterbrochen wiederbelebt. Der Notarzt übernahm. Weiteres medizinisches Personal wurde von einem Hubschrauber der Northern Helicopter auf die Schwedenfähre abgeseilt.

„Es gelang, den Mann so weit zu stabilisieren, dass er transportiert werden konnte“, heißt es im Einsatzbericht. Seenotretter und Crewmitglieder der Fähre trugen den Patienten sieben Decks nach oben. Auf einer Trage wurde der 61 Jahre alte Patient und die medizinische Crew vom Oberdeck aufgewinscht und ins Krankenhaus ausgeflogen.

Fähre bringt Retter in den Hafen

Um das Risiko eines Übersteigens zu Vermeiden, brachte die Fähre „Finnfellow“ Seenotretter und Arzt zurück nach Travemünde. Patrick Morgenroth, Vormann der Freiwilligenstation Travemünde, betonte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Die Rettungskette hat großartig funktioniert. Nur dank dieser Zusammenarbeit war der Einsatz überhaupt möglich!“ sagte er nach der Rettungsaktion.

Großes Lob an Alle. So geht Teamwork auf See.

 

Seenotretter erzählen in unserem neuen Buch „Überleben im Sturm“ von ihren dramatischsten Geschichten auf See. Foto: RNLI / Ankerherz

 

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