Höchste Warnung: Schwerer Orkan zieht auf Island zu

Ein schwerer Orkan zieht auf Island zu. Die Behörden haben für den Freitag inselweit die zweithöchste Warnstufe Orange ausgegeben. Erwartet wird, dass auf die höchste Stufe Rot erhöht wird. Dies geschieht erst zum zweiten Mal in der Geschichte der isländischen Wettervorhersage – und innerhalb weniger Wochen.

Die Meteorologen erwarten Orkan in Hurrikanstärke und starke Schneefälle. Icelandair hat vorsorglich die meisten Flüge für morgen gestrichen. Es ist damit zu rechnen, dass der Flughafen Keflavik geschlossen wird. Autofahrern wird dringend geraten, nicht außerhalb von Städte unterwegs zu sein. „Bleiben Sie morgen zu Hause“, heißt es in einem Statement des Icelandic Met Office. Die Temperaturen lagen gestern in Teilen der Insel bei minus 20 Grad.

Das Orkantief befindet sich aktuell noch vor der Küste von Neufundland, mit einem Luftdruck von nur 952 Millibar (!) im Zentrum. Es gilt die einfache Formel: Je weniger Luftdruck, desto stärker fällt der Sturm aus.

 

Die Washington Post hat der aktuellen Sturmlage auf dem Nordatlantik eine große Geschichte gewidmet. Im Beitrag ist die Rede von einem „großen Seengebiet mit phänomenal hohen Wellen“ zwischen Irland und Island. Die Rede ist von Wellen einer maximalen Höhe bis zu 33 Metern (100 Feet). Bei diesen Riesenwellen kommen Schiffe jeder Größe in Not.

Orkan auf Island

Schwere Winterstürme auf dem Nordatlantik sind nichts Ungewöhnliches. Das Besondere am aktuellen Wettermuster aber ist nach Aussage eines Experten des „National Ocean Prediction Centre“ die Häufigkeit und Intensität der Stürme. Nur sehr wenige Orkane erreichen einen Luftdruck von 930 Millibar und weniger. Der Stürm östlich von Grönland, aus dem schließlich  Sturmtief Sabine erwuchs, war aber ebenso stark wie der Orkan, der nun auf Island zurast.

Die Behörde hatte in der Datenbank gesucht, wie viele Stürme seit Beginn der Aufzeichnungen 1979 solche Härte aufwiesen. Es waren insgesamt zehn.

Und nun eben zwei hintereinander, innerhalb weniger Tage.

Die Sturmsysteme bringen nicht nur extremen Wind und Wellen, sondern haben auch andere Auswirkungen. Neufundland und Labrador wurden vergangenen Monat von einem der schwersten Schneestürme ihrer Geschichte überrollt. In der Innenstadt von St. Johns schoben sich Schneemassen bis hinauf ins dritte Stockwerk.

Wir sind jedenfalls ziemlich froh, dass wir von unserer Skua-Tour nach Island zurück sind… 

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