Hurrikan Lorenzo bricht Rekorde auf dem Atlantik

Hurrikan Lorenzo bricht Rekorde auf dem Atlantik. Noch nie ist ein Hurrikan der stärksten Kategorie 5 so weit nördlich und so weit östlich auf dem Atlantik unterwegs gewesen. In der Nacht auf Mittwoch wird er als Hurrikan der Kategorie 2 auf den Azoren erwartet, bevor er Richtung Irland zieht.

Stürme diese Größe schafften es bislang nicht so weit Richtung Osten und so weit Richtung Norden. Weil sich das Wasser abkühlt, verlieren sie an Kraft. Doch im Falle von Hurrikan Lorenzo ist alles anders. Er entwickelte sich von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der stärksten Kategorie 5. Noch nie wurde ein Sturm dieser Größe und Stärke so weit nördlich und östlich im Atlantik registriert, sagte Andre Latto, Hurrikan-Experte des National Hurricane Center, der New York Times.

Hurrikan Lorenzo zieht auf Irland zu

Auch sein Zugweg und seine Größe sind ungewöhnlich. Der Sturm ist ungewöhnlich breit. Seine Winde decken eine Fläche von mehr als 800 Kilometern ab. Auf den Azoren warnten die Behörden vor Wellenhöhen von mehr zwanzig Metern Höhe. Er wird am späten Dienstag oder Mittwochvormittag über der Inselgruppe erwartet.

Dann zieht der Sturm weiter Richtung Irland. Das Hurrikan Center geht davon aus, dass er bis dahin die Kraft als Hurrikan verliert, aber noch als Tropensturm Irland und die Britischen Inseln erreicht. Die Seefahrt wird vor der Gefahr durch extrem hohe Wellen gewarnt, die in den nächsten Tagen überall auf dem Atlantik Schiffe bedrohen.

Hochseeschlepper sinkt im Sturm

Zu den Opfern von Hurrikan Lorenzo gehört die Besatzung des Hochseeschleppers „Bourbon Rhode“. Das 60 Meter lange Schiff sank, als es 60 Seemeilen vom Auge des Hurrikan entfernt zu einem Wassereinbruch kam. Drei Seeleute wurden auf einer Überlebensinsel gerettet, wie die Reederei mit Sitz in Frankreich bestätigte. Furchtbare Nachrichten für die Angehörigen: Drei Leichen wurden bislang geborgen, acht Crewmitglieder werden weiterhin vermisst. An einer großen Suche beteiligen sich aktuell mehrere Schiffe und Hubschrauber, darunter auch eine Korvette der französischen Marine.

Der Hochseeschlepper Bourbon Rhode. Foto: Reederei Bourbon

 

Experten erkennen einen Zusammenhang zwischen der Intensität und der Hurrikane und der Erwärmung des Klimas. Je wärmer das Wasser ist, desto stärker ist der Sturm. Steigende Wasserspiegel sorgen dafür, dass Sturmfluten höher ausfallen. Im September 2017 war Hurrikan Ophelia auf Irland getroffen. Der Sturm galt als der stärkste in einem halben Jahrhundert und sorgte für enorme Verwüstungen. Er heizte auf der Insel auch eine Debatte darüber an, ob man genug für den Klimaschutz unternimmt.

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