Insel Bock: Seenotretter im Einsatz für brennende Segelyacht
Nachteinsatz für die Seenotretter auf der Ostsee: Zwischen Zingst und Hiddensee ist am Vorabend des Tags der Deutschen Einheit eine Segelyacht in Brand geraten und gesunken. Der allein segelnde Skipper konnte sich unverletzt auf die kleine Insel Bock retten. Die Freiwilligen-Besatzung der Station Stralsund der Seenotretter war gemeinsam mit Wasserschutzpolizei, Feuerwehren und Technischem Hilfswerk im Einsatz.
Der Skipper der etwa elf Meter langen Segelyacht hatte Hydraulikprobleme bemerkt. Daraufhin hatte er den Anleger der kleinen unbewohnten Insel Bock angelaufen, die zwischen der Ostspitze der Halbinsel Zingst und der Südspitze der Insel Hiddensee liegt. Als er sein Boot dort festgemacht hatte, bemerkte er Feuer an Bord. Er alarmierte um 21.50 Uhr die Seenotretter. Er selbst rettete sich unverletzt an Land.
Die Seenotleitung Bremen der DGzRS alarmierte die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes Hertha Jeep der Station Stralsund. Sie bat Wasserschutzpolizei und Berufsfeuerwehr Stralsund um Unterstützung, die beide mit eigenen kleinen Booten Kurs auf den Unglücksort nahmen.
Yacht brennt vor der Insel Bock
Etwa 20 Minuten nach der Alarmierung meldete sich der Skipper erneut bei den Seenotrettern. Das Feuer hatte sich derart schnell an Bord ausgebreitet, dass inzwischen die Festmacherleinen verbrannt waren. Der Havarist trieb nun in den Schilfgürtel der Insel. Kurz darauf traf das Schlauchboot „MV 13“ der Wasserschutzpolizei auf dem Bock ein. Die Polizisten nahmen den Skipper an Bord und brachten ihn nach Barhöft.
Als die Hertha Jeep und das Feuerwehrboot wenig später vor Ort waren, stand die Segelyacht bereits komplett in Flammen und drohte auseinanderzubrechen. Nach und nach versank sie vor der Insel. Seenotretter und Feuerwehrleute konzentrierten sich darauf, den Steg zu sichern.
Gemeinsam mit einem Boot des Technischen Hilfswerks und einem Sportboot mit Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Prohn brachten sie in der Nacht Ölsperren aus. Die Seenotretter sicherten diese Arbeiten zudem ab. Gegen 2.10 Uhr meldete sich die Hertha Jeep wieder „klar P3“ – einsatzbereit auf ihrer Station Stralsund.
Zur Einsatzzeit herrschten im Revier östliche Winde um fünf Beaufort (bis 38 km/h Windgeschwindigkeit) und etwa ein halber Meter Seegang.
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