Islands Fischereiministerin stellt Sinn von Walfang infrage

Ist der Walfang auf Island schon bald am Ende? Dies deutet Svandis Svavarsdottir, Islands Ministerin für Fischerei und Landwirtschaft, in einem heute erschienenen Zeitungsbeitrag an. Sie sehe „wenig Grund“, die Regierungserlaubnis für den Walfang über das Jahr 2023 hinaus zu verlängern.

In einer Gastkolumne für Islands wichtige Tageszeitung Morgunblaðið schreibt die Ministerin, dass der Walfang wirtschaftlich kaum noch Sinn ergebe. Seit der Walfangs für kommerzielle Zwecke im Jahr 2006 wieder erlaubt wurde, seien mehrere hundert Finnwale und „eine beträchtliche Anzahl“ Zwergwale gejagt worden.

Ist Walfang aus Island am Ende?

Die Zahl ist deutlich rückläufig. Im vergangenen Jahr beispielsweise wurde nur ein Zwergwal getötet. Unternehmen, die eine Lizenz zum Walfang besaßen, nutzten sie nicht. Japan ist der wichtigste Markt für Walfleisch. Der Konsum dort ist rückläufig und die Preise sinken. Mit anderen Worten: Jagd auf Wale lohnt sich kaum noch. Wer Wale jagt, der verzeichnet wirtschaftliche Verlust – und muss mit anderen negativen Auswirkungen klar kommen.

 

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Auch auf Island sind immer mehr Menschen klar gegen den Walfang. Als das größte Walfangunternehmen Hvalur hf in 2018 einen trächtigen Finnwal tötete, sorgte dies für riesige Empörung und einen epochalen „Shitstorm“ in den Sozialen Medien. Obendrein wurde die Unternehmensführung von den eigenen Anteilseignern und von Aktivisten verklagt. Auch dies führte vermutlich dazu, dass Walfangunternehmen vorsichtiger wurden.

Prüfung noch in diesem Jahr

Die Ministerin kündigte an, in diesem Jahr zu prüfen, ob es mit dem Walfang auf weitergeht. Sie sehe darin jedenfalls „kaum noch einen Sinn“. Auf Island sind sich deshalb heute viele Beobachter sicher: Der Walfang auf Island steht kurz vor dem Aus.

Einige Unternehmen wie Elding Whale Watching in Reykjavik begrüßten die Botschaft. Im Hafen, in dem einst die Walfänger ausliefen, sind heute Walbeobachter zuhause. So ändern sich die Dinge. „Wir sind seit vielen Jahren gegen diese Praxis. Das sind fantastische Neuigkeiten für unsere wertvollen Wale, die lebend deutlich mehr Wert haben als tot.“

 

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