Juist: Segler rettet sich nach Havarie auf den Strand der Insel
Ein Segler hat sich nach einer Havarie vor Juist mit knapper Not an den Strand der Insel gerettet. Eine große Hilfsaktion der Seenotretter und Inselfeuerwehr Juist lief in der Nacht an. Der Mann schaffte es aus eigener Kraft durch die Brandungszone in Sicherheit.
Der Notruf ging am Dienstagabend um kurz nach 22 Uhr über Telefon bei der Rettungsleitstelle See ein. Der Skipper einer Yacht war schwer zu verstehen. Er konnte nur eine ungenaue Position durchgeben. Klar war jedoch, dass er sich mit seiner Segelyacht im Bereich der ostfriesischen Insel Juist befand – und in großer Gefahr.
Segler strandet vor Insel Juist
Drei Seenotrettungskreuzer machten sich sofort auf den Weg. Auch ein Hubschrauber wurde alarmiert. Es kam auf jede Minute an. Zeitweise waren die Seenotretter über UKW-Kanal 16 mit dem Skipper in Kontakt. Die Verbindung riss allerdings ab, als das Boot in der Brandung mehrfach schwer auf Grund aufsetzte. Der Mast brach – und die UKW-Antenne funktionierte nicht mehr.
Der Crew des Tochterboots St. Pauli des Seenotrettungskreuzers Hamburg gelang es noch, sich dem Havaristen bis auf wenige Meter zu nähern. Dann wurde das Boot von der See über eine weitere Sandbank gedrückt. Es lief am Strand von Juist auf Grund.
Leitstelle informiert die Inselfeuerwehr
Die Rettungsleitstelle See alarmierte die Freiwillige Feuerwehr der Insel Juist. Die Einsatzkräfte versuchten auf dem Landweg, die Unglücksstelle zu erreichen. Aufgrund der Bedingungen am Strand war ein Vorankommen mit schwerem Gerät nicht möglich. Mit zwei Löschfahrzeugen und dem Fahrzeug der Seehundretter machten sich zahlreiche Feuerwehrleute auf die Suche. Durch Licht und den Einsatz einer Wärmebildkamera versuchten sie, den Schiffbrüchigen zu finden.
„Mehrere Kilometer weiter westlich wurden kleinere Lichter ausgemacht. Wenige Minuten später konnte das Tochterboot des Seenotkreuzers Hamburg das Schiff erreichen. Jedoch fehlte der Alleinsegler“, schreibt die Feuerwehr Juist auf ihrer Facebook-Seite. Man erweiterte das Suchgebiet nach Nordwesten.
Schein einer Taschenlampe
Knapp fünfzehn Minuten später dann Erleichterung: Der Schein einer Taschenlampe war in der Dunkelheit zu erkennen. Der Segler hatte es mit einem Schlauchboot an den Strand geschafft. „Er war sichtlich erschöpft und leicht unterkühlt“, heißt es im Bericht der Seenotretter. Für die Feuerwehr von Juist wurde es eine kurze Nacht. Bereits zum Sonnenaufgang kehrten Kameraden der Inselwehr zurück an den Strand, sicherten die Yacht durch einen Anker und sammelten Teile ein. Wie es mit der Yacht weitergeht ist derzeit noch unklar. Ein Bergungsunternehmen ist eingeschaltet.
Das Westende der Insel Juist ist zum größten Teil Bestandteil des Nationalparks und besteht aus Dünen und Sand. Der Seeraum ist geprägt von Riffen und Sandbänken. Ein gefährliches Gebiet und nicht offiziell befahrbar. In der Nacht herrschte bei auflaufendem Wasser Wind mit Stärken von bis zu sechs Beaufort und eine See von bis zu zwei Metern.
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