Kopenhagen Nyhavn – verliebt in einen alten Hafen

Kopenhagen, du Schöne, was war das wieder für ein Sommerabend. Wir mögen diese Stadt, denn kaum eine ist so stilsicher, ohne überkandidelt zu wirken. Kaum eine verbindet mit solcher Leichtigkeit Gemütlichkeit mit dem Flair von weiter Welt. Selbst, wenn man nur wenige Stunden Zeit hat: Jeder Besuch lohnt sich, vor allem rund den Nyhavn.

Natürlich sind die Touristen überall, klicken ständig die Kameras, drängeln sich Kreuzfahrer. Aber es gibt eben auch die Studenten, die Locals, die mit Bierflaschen an der Pier sitzen. Irgendjemand hat eine Gitarre mitgebracht und ein paar Leute singen. Gelächter und gute Laune über den Biergärten vor den bunten Häusern.

Kopenhagen Nyhavn – ein Märchenort

Als sich Hans Christian Andersen seine Märchen ausdachte, so lange ist es her, torkelten hier die Seeleute in die Pinten. Ins „Shanghai“, ins „Hong Kong“ (Haus Nr. 21) oder das „Kap Hoorn“ (Nr. 7). Noch heute hat das Viertel etwas leicht Verruchtes, und auch das macht es so wunderbar. Nichts wirkt hier angepasst, und trotz aller Touristen hat sich ein herber Charme erhalten. In einer Nebenstraße parkt ein alter Chevrolet, wie extra abgestellt. Viel Phantasie, sich vorzustellen, wie es hier früher einmal aussah, als Waren aus der ganzen Welt umgeschlagen wurden, braucht es nicht – dank der hölzernen Traditionsschiffe, die von Freiwilligen erhalten werden. Man sollte diesen Helfern ein Denkmal dafür setzen.

Was sich lohnt, ist die Tour auf einem Boot der Stromma-Linie. Vom Wasser aus bekommt man einen besonderen Eindruck von Kopenhagen Nyhavn, beispielsweise im Kanal der Hausboote, in dem man die Lebensfreude von Amsterdam spürt. Die Fahrt geht vorbei an „Papiroen“, dem lässigen Street Food Markt, in dem man kaum einen Platz findet. Unter den Brücken mahnt die Mitarbeiterin der Barkasse, den Kopf einzuziehen, und immer wieder paddeln Frauen und Männer in Kajaks vorbei, die man mieten kann.

„The Standard“ für das moderne Nyhavn

Zum Abschluss des Abends gehen wir essen im „The Standard“, untergebracht in einem Art Deco-Gebäude direkt am Holmen Kanal. Moderne dänische Küche kündigt die Karte an, und dieses Versprechen hält sie. Leichte, raffinierte Fischgerichte, Abwechslung und Finesse, dazu ein Craftbeer und Blick aufs Wasser. Mehr braucht es nicht, und sogar die Musik passt: Im oberen Stockwerk ist ein Jazz-Klub untergebracht. Dies ist ein besonderer Ort.

Ein Nyhavn Ort.

 

Das war nicht in Dänemark, sondern auf Norderney… Schaut hier:

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