Kreuzfahrt: Toter Passagier verwest im Getränke-Kühlschrank

Albtraum statt Kreuzfahrt: Ein toter Passagier ist an Bord eines Kreuzfahrtschiffs in einem Getränkekühlschrank verwest. So steht es in einer Anklageschrift, die an einem Bundesgericht in Florida eingereicht wurde. Witwe und Familie des Verstorbenen fordern nun Schadenersatz in Millionenhöhe.

Das Ehepaar war in Florida zu einer Karibik- Kreuzfahrt an Bord der „Celebrity Equinox“ aufgebrochen. Doch die Reise wurde zum Albtraum. Nach zwei Tagen an Bord erlitt Robert Lewis Jones, 79, einen Herzinfarkt und verstarb. Große Kreuzfahrtschiffe wie die „Celebrity Equinox“ – 317 Meter lang, mit Platz für 2850 Passagiere – sind für solche Fälle ausgerüstet. An Bord gibt es Kühlvorrichtungen, in denen Leichen bis zum nächsten Hafen gelagert werden können.

Kreuzfahrt gerät zum Albtraum

Dies bot die Crew der Witwe auch an. Entweder sollte sie mit dem Leichnam das Schiff in Puerto Rico verlassen, dem nächsten Stopp. Oder bei der Rückkehr in Fort Lauderdale, sechs Tage später. Sie entschied sich für diese Variante. Die Crew sicherte zu, die Leiche fachgerecht unterzubringen. Doch es kam anscheinend anders.

Laut Anklageschrift fanden Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens, das nach dem Anlegen in Florida an Bord kam, die Leiche nicht im Kühlraum vor.  „Stattdessen wurde seine Leiche zu einem noch nicht bekannten Zeitpunkt aus der Leichenhalle in einen Kühlschrank in einer anderen Etage gebracht. Vor dem Kühlschrank standen die Getränke. Der Kühlschrank hatte keine angemessene Temperatur, um eine Leiche vor der Verwesung zu schützen“, heißt es wörtlich.

Familie fordert Millionensumme

Nach Medienberichten wies der Verstorbene zu diesem Zeitpunkt bereits grünliche Flecken auf und zeigte deutliche Verwesungsspuren. Den Bestattern zufolge war der Körper eben nicht fachgerecht gekühlt worden. Der Wunsch der Hinterbliebenen, ihren Angehörigen in einen offenen Sarg zu legen, konnte nicht mehr erfüllt werden.

„Wenn die Klägerinnen gewusst hätten, dass es auf dem Schiff kein funktionierendes Leichenschauhaus gab, hätten sie die Leiche von Herrn Jones vom Schiff holen lassen“, heißt es in der Anklageschrift. Die Familie verlangt nun eine Million Dollar Schmerzensgeld.

Die Reederei hat sich bislang noch nicht geäußert.

 

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