Kutter sinkt vor Schiermonnikoog – drei Fischer gerettet

Ein Kutter aus dem Fischerdorf Urk ist am Mittwochvormittag vor der Insel Schiermonnikoog gesunken. Die gute Nachricht: drei Fischer an Bord konnten sich retten.

Die Havarie ereignete sich bei ruhiger See und schwachem Wind. UK 171 aus dem Fischerdorf Urk fischte auf Krabben, als sich offenkundig das Fanggeschirr mit einem Gegenstand verharkte. Der Kutter kenterte schnell. Drei Fischer an Bord konnten sich nach niederländischen Medienberichten auf den treibenden Kiel retten. Sie wurden von den Kameraden eines anderen Kutters an Bord genommen, bis die Seenotretter vor Ort eintrafen. Der Kutter sank.

Die Nachricht kommt wenige Stunden, nachdem Fischer vor der Küste Frieslands von verlorengegangene Containern berichteten. Ob ein Zusammenhang zum Unglück besteht, ist unklar und zum jetzigen Zeitpunkt Spekulation. Ein Sprecher der niederländischen Küstenwache wollte dies nicht kommentieren. Fakt ist, dass der Verkehrszentrale in Cuxhaven am Dienstagabend von Fischern ein sogenannter „Netzhaker“ gemeldet wurde. Ersten Meldungen zufolge sollen sich gesunkene Container auf dem Meeresgrund befinden.

Kutter sinkt vor Schiermonnikoog

Die gemeldete Position ist 55°06 ́N; 06°02 ́E, also mitten in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), etwa in Höhe der „Weißen Bank“. Das WSA Cuxhaven hat das Mehrzweckschiff Neuwerk auf diese Position gesandt. Die Neuwerk (Foto: Ankerherz Archiv) wird die Unfallstelle sichern und mit ihrem hochauflösenden Sonar den Meeresboden zu erkunden.

 

„Die Anzahl der an Grund liegenden Container ist noch nicht bekannt. Ebenso recherchieren wir, welches Schiff an dieser Stelle die Container verloren hat“, sagt Bernhard Meyer, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Cuxhaven, im Telefonat mit Ankerherz. „Die zuständige Reederei wird dann anzugeben haben, wie viele Container mit welchem Inhalt verloren gegangen sind.“

Neuwerk unterwegs zur Containersuche

Noch ist nicht klar, ob sich Container nur an Grund befinden oder möglicherweise im genannten Seegebiet treiben. Ebenso wenig kann derzeit etwas über die Möglichkeit einer Bergung gesagt werden. Die Schifffahrt ist gewarnt. Update: 19 Uhr. Wie das WSA Cuxhaven meldet, hat die „Neuwerk“ kein Unterwasserhindernis entdeckt. Auch wurden keine im Wasser treibenden Container gesichtet. Die Suche soll morgen Früh fortgesetzt werden.

Das Unglück vor Schiermonnikoog wird bei vielen Menschen im Städtchen Urk auch wegen des Datums ein seltsames Gefühl auslösen. Vor ziemlich genau einem Jahr sank ein Kutter aus Urk vor Texel (hier geht es zum entsprechenden Beitrag). Zwei Fischer verloren damals ihr Leben.

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