Lebensgefahr: Segler stranden auf berüchtigten Nordergründen

Zwei Segler strandeten in der Nacht auf Donnerstag auf den berüchtigten Nordergründen. Sie wurden von den Seenotrettern aus Hooksiel aus Lebensgefahr aus der Brandungszone befreit.

Drama auf den Nordergründen: Der Skipper des Segelbootes meldete sich kurz nach 21 Uhr bei der Seenotleitung Bremen. Nach Grundberührung war er mit seiner Segelyacht gestrandet. An Bord waren außer ihm noch seine Frau und ein kleiner Hund. Die zunächst unklare Position befand sich im berüchtigten Seegebiet Nordergründe. Dabei handelt es sich um ausgedehnte Sandbänke, auf denen im Sturm riesige Brandungszonen entstehen.

Die Seenotleitung alarmierte sofort die Crew des in Hooksiel stationierten Seenotrettungskreuzers sowie die Freiwilligenstation Horumersiel. Beide Einheiten hatten eine etwa zwanzig Seemeilen (ca. 36 Kilometer) weite Anfahrt ins Suchgebiet. Zwischenzeitlich hatte die Verkehrszentrale Bremerhaven der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes eine Peilung vorgenommen. Die Retter wussten also zumindest eine ungefähre Position des Segelbootes.

Drama auf den Nordergründen

Gegen 22.15 Uhr konnten die Seenotretter der Bernhard Gruben (Hooksiel) erstmals Funkkontakt zu den Seglern aufnehmen. Etwa eine Viertelstunde später trafen die Einheiten im Suchgebiet ein. Die Bedingungen: Schwerer Seegang bei Starkwind aus Südwest mit sieben Beaufort. Dazu starker Regen. Der etwa zehn Meter lange Havarist war in der Dunkelheit nicht zu entdecken.

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Die Seenotretter setzten ihr Tochterboot aus, die Johann Fidi. Damit entdeckten sie das gestrandete Segelboot schließlich auf den Nordergründen. Sie sahen das noch funktionierende Topp-Licht. Von den anderen Einheiten war dies nicht zu sehen. Die Seenotretter kämpften sie sich durch die Brandung. Grundberührung! Den Crews der anderen Seenotretter und des Bundespolizeischiff BP 23 „Bad Düben“ blieb mit größeren Tiefgang nichts anderes übrig, als den gefährlichen Einsatz über Funk zu verfolgen.

Grundberührung und höchste Gefahr

Den Seenotrettern gelang es nach einiger Zeit, an den Havaristen heranzukommen. Unter schwersten Bedingungen schafften sie es, das junge Ehepaar sowie den kleinen Hund abzubergen*. Sie konnten die lebensgefährliche Brandungszone wieder verlassen. Das Segelboot musste aufgegeben werden. (*Abbergen: seemannschaftlich für „in Sicherheit bringen.“)

Als die Johann Fidi vom Seenotrettungskreuzer wieder aufgenommen worden war, konnten alle anderen Einheiten aus dem Einsatz entlassen werden. Während der langen Rückreise nach Hooksiel wurde das junge Paar an Bord medizinisch erstversorgt. Außerdem gab es wärmenden Tee für die Schiffbrüchigen und Wasser für den kleinen Hund. Aufgrund der körperlichen Verfassung der jungen Frau wurden Notarzt und Rettungswagen nach Hooksiel bestellt.

Segelboot vertreibt vor die Insel Neuwerk

Gegen 1 Uhr erreichte die Bernhard Gruben den Hafen in Hooksiel. Die Schiffbrüchigen wurden an einen Rettungswagen übergeben. Sie haben das Krankenhaus nach Angaben der Seenotretter jedoch inzwischen wieder verlassen können.

Das aufgegebene Segelboot vertrieb in der Nacht und strandete südwestlich der Insel Neuwerk. Der derzeit in Bremerhaven stationierte Seenotrettungskreuzer Theo Fischer ist zurzeit auf Standby. Bei Niedrigwasser sind Seenotretter zum gestrandeten Boot gelaufen und haben es gesichert, um ein Vertreiben in den Seeschifffahrtsweg zu verhindern. Es ist noch immer stürmisch auf der Nordsee…

 

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