Lockdown in Shanghai verursacht Sorgen im Hamburger Hafen

Der Lockdown in der chinesischen Metropole Shanghai verursacht Sorgen im Hamburger Hafen. Experten befürchten erneut Auswirkungen auf die bereits angespannten Lieferketten. Verspätungen von Schiffen und ein mögliches Chaos in den Containerterminals gehören zu den Problemen.

Mit Ausgangssperren reagierten die Behörden in China auf die schnelle Ausbreitung der aggressiven Omikron-Variante des Coronavirus. Weil in Shanghai mehr als die Hälfte der landesweit registrierten Fälle verzeichnet wurde, ruht dort seit Tagen das öffentliche Leben. Was man auch knapp 9000 Kilometer Luftlinie entfernt bemerkt – im Hamburger Hafen.

Sorgen im Hamburger Hafen

„Lockdowns in China sind weltweit spürbar“, sagt HHLA-Sprecher Hans-Jörg Heims dem Hamburger Abendblatt. Der Hafen in Shanghai ist der größte der Welt. 47 Millionen Container wurden dort 2021 umgeschlagen. Shanghai ist auch der wichtigste Hafen für Verbindungen nach Hamburg. Mehr als jeder vierte Container im Hafen kommt aus Shanghai.

Entsprechend rechnet man dort nun mit teils wochenlangen Verspätungen der Großcontainerfrachter. Bereits jetzt fahren einige Verbindungen zwei bis vier Wochen hinter dem Plan her. Für die Logistiker im Hafen eine echte Herausforderung, mit diesem gewaltigen Puzzlespiel klarzukommen.

Zusätzliche Lagerkapazität

Um Raum zu schaffen, wurde die Lagerkapazität für Container um 25 Prozent erhöht. Alleine im Terminal Altenwerder gibt es Raum für zusätzliche 8000 Stahlboxen. Was Extra-Arbeit bedeutet. „Die HHLA ist ein Umschlagbetrieb und kein Lagerplatz“, sagt Heims. (Mit der Fähre durch den Hamburger Hafen – hier im Ankerherz Blog.)

Aktuell ist der Tiefwasserhafen Shanghai noch offen. Der Lkw-Verkehr von und nach Shanghai werde sich allerdings um etwa 30 Prozent verringern, wie der Reedereikonzern Maersk nach Informationen der Nachrichtenagentur Reueuters seinen Kunden mitteilte. Außerdem haben Lagerhäuser geschlossen. Folglich erwarteten die Experten von Maersk – zum Konzern gehört die Reederei Hamburg Süd – nicht nur längere Lieferzeiten, sondern auch höhere Transportkosten.

Gewinner der Krise: die großen Reedereien

Was dann wieder die Reedereien begünstigt. Sie zählen zu den großen Gewinnern der Corona-Pandemie. Konzerne wie Hapag-Lloyd, Maersk oder CMA CGM verzeichneten Rekorderlöse und teilweise die größten Gewinne ihrer Geschichte. Die Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd meldete für 2021 einen Gewinn von 9,4 Milliarden €

 

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