„Mayday!“ Segler aus Lebensgefahr vor Borkum gerettet

„Mayday!“ Seenotretter der Station Borkum haben zwei Segler aus Lebensgefahr gerettet. Ihre Jacht verlor knapp 20 Seemeilen nordwestlich der Insel Borkum das Ruder. Ausgerechnet in einer engen und vielbefahrenen Seeschifffahrtsstraße der großen Pötte…

„Mayday“ ist der Funkspruch für unmittelbare Lebensgefahr in der Seefahrt. Zwei Segler aus Kappeln setzten ihn um 23.42 Uhr am späten Sonntagabend aus. Sie hatten das Ruder ihrer Segelyacht verloren. Und dies ausgerechnet im vielbefahrenen Großschifffahrtsweg „Terschelling German Bight“!

Mayday nördlich des Offshore-Windparks

Hintergrund: Nördlich des Offshore-Windparks „Riffgat“ müssen die großen Frachter, Bulkcarrier und Tanker ihren Kurs genau einhalten. Der Platz ist begrenzt und die Fahrrinne führt durch Untiefen. Wer diesen Weg der Großschifffahrt quert, der muss sich beeilen. Dies konnten die Seglern nach dem Ruderverlust nicht mehr. Sie schwebten in größter Gefahr. Für die Kapitäne und Steuerleute sind kleine Jachten wenn überhaupt, dann nur schwer zu erkennen.

Die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See alarmierte den Seenotrettungskreuzer Hamburg der Station Borkum, der sofort auslief. Der Vormann (Kapitän) der Hamburg war im stetigen Kontakt mit der Verkehrszentrale der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die die Fahrzeuge im Großschifffahrtsweg überwacht.

Zum Glück verfügte die manövrierunfähige Segelyacht über ein automatisches Identifikations-System (AIS), sodass sie permanent beobachtet werden konnte.

Segler erschöpft, aber unverletzt

Um 1.30 Uhr stellten die Seenotretter sowohl vom Seenotrettungskreuzer wie auch vom Tochterboot aus eine Leinenverbindung zum Havaristen her. Während die Hamburg die Yacht schleppte, steuerte das Tochterboot St. Pauli das ruderlose Schiff als Schleppanhang aus.

Gegen 6 Uhr morgens traf der Schleppverband auf Borkum ein. Die Segler waren erschöpft, blieben aber unverletzt. Das Wetter in der Nacht war glücklicherweise ruhig, mit guten Sichtverhältnissen trotz der Dunkelheit. Für die Seenotretter der Hamburg war es der nächste fordernde Einsatz innerhalb weniger Stunden. Am Wochenende hatten sie die Leiche eines Seemanns geborgen, von der man annimmt, dass es sich um den vermissten Fischer von Greetsiel handelt (HIER liest Du den Bericht)… 

 

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