Neuer Rekord an Kegelrobben Babys auf Helgoländer Düne
Noch nie gab es so viele Kegelrobben Babys auf der Helgoländer Düne! Schon jetzt werden mehr als 700 Jungtiere gezählt, was einen Rekord bedeutet. Und die Wurfsaison dauert noch bis März…
Die Helgoländer Düne ist ein echtes Paradies für Kegelrobben in der Deutschen Bucht. Hier finden sie Nahrung und optionale Bedingungen, ihren Nachwuchs geschützt zur Welt zu bringen. Wie das gemeinsame Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven nun mitteilt, gibt es einen neuen Rekord! In der Saison 2020/21 zählte man 653 Geburten. Im Jahr darauf waren es 670. Und nun sind es bereits knapp 700 – und es kommen bis Ende März sicherlich noch einige Babys dazu.
Welch erstaunliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass die Kegelrobbe Anfang des 20ten Jahrhunderts vor der deutschen Küste als ausgerottet galt. Weil Fischer fürchteten, dass die Raubtiere zu viele Fische wegfraßen und man ihr Fell gebrauchen konnte, wurden die Tiere gnadenlos bejagt. In den 1970er Jahre wurde diese Jagd schließlich verboten.
Kegelrobben kamen aus England
Wie kamen die Kegelrobben zurück? Fachleute des Naturschutzvereins Jordsand vermuten, dass sie von den Farne Islands im Nordosten England Richtung Süden schwammen und sich Schritt für Schritt einen neuen Lebensraum eroberten. Unser Foto haben wir bei einer Bootstour aufgenommen, die in Seahouses startete. Der Leuchtturm im Hintergrund war Heimat der legendären Grace Darling, die bis heute als Vorbild für Seenotretter gilt (HIER kannst Du mehr erfahren).
Heute ist die Helgoländer Düne mit knapp 1500 Tieren die größte Kolonie im Wattenmeer. Und eine beliebte Attraktion für Touristen und Fotografen. Leider kommt es auch immer wieder vor, dass rücksichtslose Trottel die Tiere mit Steinchen bewerfen und anderweitig stören, um eine Aufnahme zu bekommen.
Ranger und Seehundjäger passen auf, dass dies möglichst nicht geschieht. Sie haben auch die schwierige Aufgabe, sich um verlassene Jungtiere zu kümmern. Sind sie stark genug, von Hand aufgezogen zu werden? Dann kommen sie in die Seehundstation Friedrichskoog, wo sie bis zu einem Gewicht von knapp 40 Kilo aufgepäppelt werden, bevor man sie wieder in die freie Wildbahn entlässt.
Kegelrobben können bis zu 300 Kilo schwer und 2,50 Meter lang werden. Sie sehen gemütlich aus, sind aber sehr aggressiv, um ihre Jungen zu schützen. Ihr Biss ist äußerst schmerzhaft und auch gefährlich, wie uns Rolf Blädel, der „Robbenvater“ von Helgoland erzählte (Foto). Seine ausführliche Geschichte liest Du in unserem Buch „Inselstolz„. Und wer mit uns auf die nächste Tour nach Helgoland kommen möchte, findet HIER alle Informationen.
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