Norwegen lässt Walross Freya im Oslofjord töten

Die norwegischen Behörden haben Walross Freya, das die letzten Wochen im Oslofjord zu Gast war, getötet. In den Monaten zuvor war das Weibchen auch auf Baltrum, Spiekeroog und Borkum, in den Niederlanden oder Shetland aufgetaucht (HIER geht es zum Bericht im Ankerherz Blog). Begründet wurde die Tötung mit „Sicherheitsgründen“.

Immer wieder hatten die Behörden Einheimische und Touristen davor gewarnt, sich dem Walross zu nähern. Dieser Aufforderung aber sei man nicht nachgekommen. Menschen näherten sich, um Fotos zu machen. Einige sprangen sogar ins Wasser, um mit dem mehr als 600 Kilo schweren Wildtier zu schwimmen. Das Tier wirkte im hektischen Oslofjord zuletzt gestresst. Es zog sich auch an Sportbooten hoch und beschädigte sie zum Teil. Auch verfolgte sie Kajakfahrer und Standup-Paddler.

Walross Freya wirkte gestresst

„Wir haben alle möglichen Optionen abgewogen“, sagt Frank Bakke-Jensen, Leiter der Fischereidirektion. Man habe eine „Verlegung“ des Tiers diskutiert. Allerdings seien die Risiken einer solche Aktion zu groß gewesen. Daher ließ man das Walross nun töten. Wie genau, wurde nicht bekannt. Leben und Sicherheit von Menschen gingen vor, obwohl der Tierschutz ein hohes Gut sei.

Noch im Juli hatten die Behörden betont, dass eine Tötung die letzte Option sein. Das Walross ist eine geschützte Art und steht auf der Roten Liste.

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In den Sozialen Medien wird die Tötung emotional diskutiert und zum Teil scharf verurteilt. „Man hätte andere Optionen versuchen sollen, bevor man das Tier tötete“, kritisiert Rune Aae, Biologe an der Universität von Südost-Norwegen. Er hatte eine Karte auf Google Maps angelegt, um die Wege von Walross Freya zu dokumentieren (HIER könnt Ihr sie ansehen.)

Biologe kritisiert die Tötung

„Das Walross hätte früher oder später den Osloford verlassen, wie man aus der Erfahrung der Vergangenheit weiß“, schreibt Aae nach Angaben der New York Times. Die Tötung sei daher „komplett unnötig“. Es gibt schätzungsweise 225.000 Walrösser in der Wildnis, schätzt der WWF. Sie leben in eisbedeckten Gegenden von Kanada, Grönland, Russland und Alaska. Wegen der Klimakrise verlassen einige von ihnen ihren Lebensraum weit im Norden.

 

 

Das Foto dieses Beitrags zeigt Walross Freya im Hafen von Terschelling, Niederlande. Danke an die Reederei Doeksen für die Aufnahme.

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