Sebastian, der erste Herbststurm. Warum haben Stürme Namen?

Der erste Herbststurm zieht über den Norden. Er heißt „Sebastian“. Alle Sebastians, die ich kenne, sind nette und überaus sanftmütige Kerle. Es war schon komisch, dass der gewaltige Hurrikan, der die Karibik und Florida heimsuchte, „Irma“ hieß.

Ich musste immer an „Erna“ denken.

Ein Sturm, der mit 360 Km/h daher kommt, sollte irgendwie nicht „Irma“ oder „Erna“ heißen. Vermutlich wäre es auch deutlich einfacher, Menschen vor einem solchen Sturm zu warnen und sie zu Evakuierungen zu motivieren. Wer ergreift schon die Flucht, wenn eine „Erna“ kommt?

Warum haben Stürme Namen?

Andererseits: Wie sollten solche Stürme heißen? „Bad Megaboost 3000“ klingt irgendwie sperrig und heutzutage muss man darauf achten, dass sich nicht sofort jemand man niemanden diskriminiert. Bei „Kevin“ hat man gleich die Bedenkenträger am Hals, bei „Vladmir“ oder „Gauland“ alle, die sofort was Politisches sehen.

Die Tradition, Stürmen Namen zu geben, begann während des Zweiten Weltkriegs, als der Wetterdienst der USA Taifunen weibliche Vornamen gab. Die Kommunikation sollte vereinfacht werden, was sich durchsetzte. Seit 1953 werden auch Hurrikane mit Namen versehen.

Die Dänen denken in Hashtags

In Deutschland vergibt das Meteorologische Institut der Freien Universität Berlin Namen für Tief- und Hochdruckgebiete, die unser Wetter beeinflussen. Damit nicht schlechtes Wetter mit Frauennamen daher kommt und schönes Wetter mit Männernamen, empfahl die Weltorganisation für Meteorologie, sich mit der alphabetischen Reihenfolge in jedem Jahr abzuwechseln. Die Dänen geben den Stürmen heute Namen, die in Zeiten der Sozialen Medien besonders Twitter-tauglich sind und sich mit einem #Hashtag gut machen. Je nach Land kann ein Sturm heute unterschiedlich heißen: Unser Sturm „Christian“ z.B. hieß in England „St. Jude“.

Auf Sebastian werden übrigens Thomas, Ulrich und Viktor folgen, irgendwann sind Elmar, Horst (!) und Zlatan dran. Ernsthaft: Ein voller Horst wird kommen. Na denn. Ich warte auf Karl-Heinz und Manni.

 

Der Herbst kann kommen mit den Regenjacken von Ankerherz. BLUE SAILOR und RED SAILOR, hier ansehen.

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