Seenotretter im Einsatz für Seglerin mit Panikattacke

Die Seenotretter der Station Hooksiel haben eine festgefahrene Seglerin gerettet, die an Bord eine Panikattacke erlitt. Ihr Trimaran war bei Mellumplate auf Höhe von Tonne 19 in der Deutschen Bucht festgekommen. Und dann wurde es dramatisch…

Aus scheinbar kleinen Problemen kann schnell eine große Gefahr für Menschen auf See werden. „Du weißt nie, was kommt“, ist eine Alltagsweisheit an Bord der Rettungskreuzer der DGzRS. Wie auch ein aktueller Einsatz in der Deutschen Bucht beweist.

Seglerin mit Panikattacke

Gegen 17.30 Uhr am Freitagabend meldete sich der Skipper eines Trimarans bei den Seenotrettern. Das mit zwei Menschen besetzte Segelboot war bei Mellumplate in Höhe der Tonne 19 festgekommen. Eine unangenehme Lage bei fünf Beaufort Wind – aber eigentlich keine bedrohliche. Die Segler an Bord wollten das nächste Hochwasser abwarten.

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„Doch die Seglerin (59) geriet in große Panik. Zunehmend verschlechterte sich ihr Zustand über Funk hörbar“, so steht es im Einsatzbericht. Seenotrettungskreuzer Bernhard Gruben der Station Hooksiel lief unter Höchstfahrt zum Havaristen. Die Seenotretter setzten ihr Tochterboot Johann Fidi aus, um den Trimaran zu erreichen. Starke Brandung nördlich des Havaristen erschwere den Einsatz. Auf einem südlichen Kurs gelang es den Rettern, bis auf etwa 100 Meter an den inzwischen hoch und trocken liegenden Trimaran heranzufahren.

Brusttief durch die Nordsee waten

Ein Seenotretter ging im Überlebensanzug von Bord aus zu Fuß zum Havaristen. Schnell war klar, dass die Seglerin dringend medizinische Hilfe benötigte. Der Rettungsmann half dabei, den Trimaran dauerhaft am Anker zu sichern. Anschließend brachte er beide Segler zu Fuß zur Johann Fidi. Streckenweise wateten sie dabei brusttief durch die Nordsee.

 

Im Bordhospital des Seenotrettungskreuzers verschlechterte sich der Allgemeinzustand der Seglerin weiter. Die Seenotretter mussten sie mit Sauerstoff versorgen. Sie bestellten einen Rettungswagen zum Liegeplatz nach Hooksiel. Notarzt und Sanitäter versorgten die Frau noch an Bord weiter, bevor der Landrettungsdienst sie ins Krankenhaus nach Wilhelmshaven brachte.

Am frühen Samstagmorgen kümmerten sich die Seenotretter um die Bergung des Trimarans. Um eine Leinenverbindung herzustellen, mussten sie das letzte Stück bis zum Havaristen erneut zu Fuß zurücklegen. Gegen 6.30 Uhr gelang es dem Tochterboot Johann Fidi, das Boot zu befreien. Der Seenotrettungskreuzer Hermann Rudolf Meyer schleppte es dann sicher nach Bremerhaven.

Welch ein Einsatz…

 

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