Seenotretter reanimieren Seglerin auf Boot vor Travemünde

Welch ein Drama auf der Ostsee: Seenotretter und die Crew eines Lotsenboots haben am Mittwochabend eine Seglerin auf ihrem Boot vor Travemünde reanimiert. Die 74 Jahre alte Frau war nach Durchzug einer Gewitternböe zusammengebrochen. Die Retter holten sie zurück ins Leben.

Das „Mayday“ ging um kurz nach 19 Uhr ein. Sin Skipper berichtete, dass seine Ehefrau auf Höhe des Brodtener Steilufers plötzlich zusammengesackt sei. Kurz zuvor war eine Gewitterböe durchgegangen. Atmung und Puls waren nicht mehr zu messen. An Bord befand sich eine weitere Mitseglerin.

Seglerin vor Travemünde reanimiert

Die Seenotleitung Bremen der DGzRS informierte umgehend die Seenotretter der Station Travemünde. Die Freiwilligen-Besatzung verließ mit dem Seenotrettungsboot Erichs Koschubs den Hafen und nahm Kurs auf die Segelyacht. Diese lief den Seenotrettern, die mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs waren, entgegen. Währenddessen leitete ein Notfallsanitäter aus der Seenotleitung in Bremen die Mitseglerin über Funk an, mit der Wiederbelebung der Patientin zu beginnen.

Bereits sieben Minuten (!) nach dem Auslaufen gingen die Seenotretter bei der Segelyacht längsseits. Zwei Seenotretter stiegen über und übernahmen die Reanimation der Seglerin. Mit Erfolg: Atmung und Puls waren wieder zu messen. Damit die Crew der Erich Koschubs möglichst schnell eingreifen konnte, hatten die Seenotretter zuvor die Crew des Lotsenboots Travemünde gebeten, Notärztin, Notfallsanitäter und Feuerwehrleute zur Yacht zu bringen.

Teamwork mit dem Lotsenboot

Wenige Minuten später traf die Travemünde ein. Der Landrettungsdienst übernahm noch an Bord der Segelyacht die weitere Versorgung der Patientin. Der Zustand der Seglerin stabilisierte sich. Seenotretter und Wasserschutzpolizei halfen dabei, die Segelyacht am Anleger der Priwallfähre festzumachen. Ein Rettungswagen brachte die Patientin ins Krankenhaus. Die Seenotretter versorgten den unter Schock stehenden Skipper und die Mitseglerin. Anschließend brachten sie die Segelyacht an einen sicheren Liegeplatz.

Zur Einsatzzeit herrschten in der Lübecker Bucht südöstliche Winde um vier Beaufort (bis 30 km/h Windgeschwindigkeit) und etwa ein halber Meter Seegang.

Was für ein großartiges, schnelles Teamwork, das der Seglerin das Leben rettete!

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