Skelett auf Küstenpfad in Cornwall gefunden: Ist es ein Seemann?

Gruseliger Fund: Spaziergänger haben an einem Küstenpfad in Cornwall ein menschliches Skelett entdeckt. Was steckt dahinter? Eine Spur führt zurück ins 18. Jahrhundert…

Padstow, an der Nordwestküste von Cornwall: Natürlich erschraken die Spaziergänger, als sie die menschlichen Überreste an einem Küstenpfad fanden. Doch die Polizei gab in der Zwischenzeit Entwarnung. Kein aktuelles Verbrechen soll hinter der Entdeckung stecken. Vielmehr vermutet man, dass es sich um einen historischen Fund handelt.

Skelett auf Küstenpfad in Cornwall entdeckt

Das Skelett wurde inzwischen an den Cornwall Council weitergegeben. Ein Experte sagte der BBC, dass der Verschleiss an den Knochen auf ein Leben voller „harter Arbeit, Ziehen, Schieben und Heben“ hindeute. Auch deuteten zwei Knochen auf starke Abnutzungsmuster hin, die auf eine „außergewöhnlich gut entwickelte Muskelmasse“ hindeute.

Aus diesen Erkenntnissen, der Lage der Überreste auf einer Klippe und der Nähe zur gefährlichen Zufahrt zum Hafen von Padstow folgern Historiker: Es handelt sich vermutlich um einen Schiffbrüchigen. Um einen Seemann, der womöglich in einem Sturm über Bord ging und dessen Leichnam verscharrt wurde.

HMS Anson. Foto: Wikipedia

 

Erst nach 1808 verfügte der „Grylls Act„, dass an Land gespülte Ertrunkene in geweihter Erde – also auf einem Friedhof – bestattet werden sollten. Für das Gesetz eingesetzt hatte sich Thomas Grylls, ein Anwalt aus Cornwall. Anlass war der Untergang der Fregatte HMS Anson vor Loe Bar im Jahr 1807. Zwischen 60 und 190 Seeleute starben, als das Schiff der Royal Navy auf die Klippen stieß, leck schlug und sank. Die Praxis, das Leichname kurzerhand an der nächstgelegenen Klippe vergraben wurde, behagte Grylls und seinen Mitstreitern nicht.

Untergang der HMS Anson gab Anstoss

Das Skelett soll nun, nach weiteren Untersuchungen durch Spezialisten, auf einen Friedhof umgebettet werden. Ein Monument erinnert an den Untergang der HMS Anson. Zwei Kanonen des Schiffs wurden geborgen. Sie stehen heute im Hafen von Porthleven.

 

 

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