St. Peter-Ording: Retter holen Pferd aus dem Watt

Sie helfen Menschen in Seenot. Sie fahren raus in den Sturm, wenn alle anderen Schiffe längst im Hafen sind. Doch manchmal sind die Seenotretter auch für Vierbeiner im Einsatz. Am Wochenende retteten sie gemeinsam mit der Feuerwehr ein Pferd aus dem Watt nahe St. Peter-Ording.

Fischer entdeckten das Tier bei Ebbe, etwa dreieinhalb Kilometer vor der Nordseeküste zwischen St. Peter-Ording und Büsum nahe der Tonne 45. Sie verständigten die Rettungskräfte. Das Tier trug einen Sattel. Befand sich also auch eine Reiterin oder eine Reiter in Not?

Dies konnten die Seenotretter schnell ausschließen: „Einer aus unserer Crew wusste, dass beim Verladen von Pferden in St Peter-Ording am Vortag ein Tier ausgebüchst war“, berichtet Matthias Claussen, Vormann des Seenotrettungsbootes Paul Neisse der Station Eiderdamm.

Pferd Napoleon verirrt sich im Watt

Die Seenotretter fanden den zehnjährigen „Napoleon“ auf der Südseite der Eidermündung. Das Pferd muss also in der Nacht durchs Fahrwasser geschwommen sein. Problem:  Trotz des geringen Tiefgangs der Paul Neisse konnte das Seenotrettungsboot Wattläufer „Napoleon“ im ablaufenden Wasser nicht mehr erreichen.

 

Die Seenotretter alarmierten die Freiwillige Feuerwehr St. Peter-Ording. Sie verfügt auch über ein Luftkissenboot. Ein Feuerwehrmann, ein Seenotretter und die Besitzerin des Pferdes fuhren los. Es gelang ihnen, dem Tier ein Halfter anzulegen und an langen Leinen der Seenotretter aus dem Watt herauszuführen.

„Das Pferd und auch wir sind mehrere Male bis über die Knie im Watt eingesunken. Wir mussten den Weg zur Küste suchen, denn das Tier war bereits in einer Gegend, in der es keine bekannten Wattwanderwege mehr gibt“, berichtet Seenotretter Jens Bohlmann.

Rettung mit dem Luftkissenboot

Gut zweieinhalb Stunden nach der Alarmierung erreichten Napoleon und seine Helfer sicher die Küste. Napoleons Reiterin bedankte sich glücklich und erleichtert bei allen beteiligten Einsatzkräften. „Wir freuen uns alle, dass die Zusammenarbeit hervorragend geklappt hat“, sagt der stellvertretende Wehrführer Thorsten Mein.

 

 

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